Caritas: In EU sind sechs Millionen Roma völlig marginalisiert

Die Caritas hat die Europäische Union aufgefordert, in ganz Europa für die Einbindung der Roma-Minderheit zu sorgen. Angesichts von geschätzten sechs Millionen Roma, die auf dem Kontinent aus der Gesellschaft ausgeschlossen seien, müsse die EU nicht nur zumindest einen Teil ihrer Sozialfonds für marginalisierte Minderheiten widmen, sondern auch den Druck auf ihre Mitgliedsstaaten erhöhen: Bei politischen Entscheidungen, die sie selbst betreffen, sollen Roma selbst mitbestimmen können, fordert der europäische Caritas-Dachverband am Mittwoch zum internationalen Roma-Tag. Etlichen EU-Staaten wirft die Caritas, die sich auf die Rückmeldungen ihrer Landesorganisationen beruft, mangelnde Konsequenz bei der Umsetzung bestehender Programme zur Roma-Integration vor. In Belgien, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Slowenien und auch Großbritannien gebe hier erhebliche Probleme, ganz besonders bei den Bereichen Bildungszugang, Arbeit, Gesundheitsversorgung und Wohnung. Besonders prekär sei die Situation in den Hauptsiedlungsländern der Roma, Bulgarien und Rumänien, wo den Angehörigen der Minderheit aufgrund ihres gesellschaftlichen Stigmas der Zugang zum Arbeitsmarkt völlig verwehrt sei.

(kna/kap 08.04.2015 mg)