Nahost: Heiligsprechung auch politisch bedeutsam

Die Heiligsprechung der beiden palästinensischen Ordensfrauen Mariam Baouardy und Maria Alfonsina Danil Ghattas hat nach Einschätzung des Patriarchen von Jerusalem auch eine politische Dimension. Während häufig Gewalt das Heilige Land in die Schlagzeilen bringe, sei die
Heiligsprechung eine gute Nachricht, sagte Patriarch Fouad Twal zu Ostern in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jerusalem. Papst Franziskus will die beiden Ordensfrauen am 17. Mai zusammen mit einer französischen Schwester in Rom zur Ehre der Altäre erheben.

Die Heiligsprechung sei „selbstverständlich eine katholische Angelegenheit, aber gleichzeitig ist sie eine nationale, palästinensische Sache“, so Twal. Deshalb sei es erfreulich, dass Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wie auch der muslimische Bürgermeister von Nazareth, Ali Salam, persönlich zur Heiligsprechung nach Rom reisen werden. Hierin liege auch eine „gute Gelegenheit für einen Dialog des Lebens“ zwischen palästinensischen Muslimen und Christen, sagte der Patriarch von Jerusalem.

(kna 05.04.2015 gs)