2015-04-05 13:02:00

Kardinal Müller: Keinerlei Differenzen mit Papst Franziskus


Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat laut eigenem Bekunden keine großen Differenzen mit Papst Franziskus. Natürlich kenne auch der Papst die „Legenden aus den Medien, die ständig behaupten, wir wären unterschiedlicher Meinung“, sagte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation der „Welt am Sonntag“. „Die Vorstellung, wir seien Kontrahenten, liefert den Journalisten natürlich unendlichen Stoff“, so Müller weiter. „Aber der Papst nimmt das nicht ernst und ich in der Folge auch nicht.“

Dass Franziskus Post aus der Glaubenskongregation einfach abhefte und dann so weitermache wie bisher, stimme so nicht, betonte Müller. „Ich habe ihn extra gefragt.“ Die Kongregation habe „im Rahmen der ihr zugewiesenen Kompetenz Anteil am Lehramt des Papstes“, erläuterte der Kardinal. Müller leitet seit 2012 die Glaubenskongregation, die älteste und in dogmatischen Fragen höchste vatikanische Kurienbehörde.

Nach eigenen Angaben erhält der 68-jährige frühere Bischof von Regensburg im Vatikan neben viel zustimmender Post auch Hassmails. Diese Art von elektronischer Post komme hauptsächlich aus Deutschland. „Da schreibt dann einer: Sie sind im Mittelalter stehen geblieben. Oder: Sie sind schlimmer als Hitler oder so ähnlich.“ Eine Antwort setze er in solchen Fällen nicht auf, so der Kurienkardinal. Das sei zwecklos: „Hass macht dialogunfähig.“ Auf die Frage, ob er selbst zwei Gesichter habe, weil ihn die einen für einen warmherzigen Menschen, andere für einen „kalten, arroganten Großinquisitor“ hielten, antwortete Müller: „Ich weiß nicht ob ich die habe. Es gibt Menschen, die mich persönlich kennengelernt haben, die sagen halt das eine, andere das andere.“ Er glaube, dass die meisten nach einer persönlichen Begegnung eine gute Meinung von ihm hätten.
(kna 05.04.2015 gs)








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