Jerusalem: Katholische Ostermesse in der Grabeskirche

Hunderte katholische Christen versammelten sich zu Feier der Osternacht in der Grabeskirche am frühen Samstagmorgen. Vor der Kapelle, die nach frühester christlicher Überlieferung als Ort der Auferstehung Jesu gilt, zelebrierte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, die Auferstehungsfeier. Gemäß dem Regelwerk "Status quo" aus dem 19. Jahrhundert, das den Gebetsplan der an der Kirche beteiligten sechs Konfessionen festlegt wird die Osternacht in Jerusalem bereits am Morgen gefeiert, während in Rom die Osternesse abends von Papst Franziskus konzelebriert wird. Die Zeremonie in Jerusalem dürfte deshalb alljährlich der erste Ostergottesdienst weltweit sein.

Seit Gründonnerstag strömen Tausende Pilger zu den zentralen Feiern des Leidens und der Auferstehung Jesu. Am Abend des Karfreitag begann zugleich das einwöchige jüdische Pessach-Fest, das an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten erinnert. Wegen unterschiedlicher Kalenderberechnungen begehen die Kirchen der Orthodoxie Ostern in diesem Jahr eine Woche später als die Westkirchen. Das israelische Tourismus-Ministerium rechnete für die Feiertage mit 130.000 christlichen und jüdischen Besuchern.

(kna 04.04.2015 no)