Bruder von Benedikt XVI. verteidigt Papst Franziskus

Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt XVI., lobt den Führungsstil von Papst Franziskus. Auch wenn dieser „etwas ungewöhnlich sei“, so stehe doch „die Überzeugung des Papstes im Einklang mit seiner Aufgabe“, sagte der 91-jährige Prälat in einem Interview der Samstagsausgabe der Passauer Neue Presse. Derselben Meinung sei auch sein Bruder, der emeritierte Papst, der sich nicht als Gegenpapst einspannen lasse. Solche Gerüchte würden von Kreisen geschürt, die „Probleme mit dem neuen Pontifikat“ hätten, erklärte Georg Ratzinger. „Vielleicht stellen diese Leute sich vor, mein Bruder könnte eingreifen oder auf irgendeine Weise in kirchenpolitischen Belangen aktiv werden und eine Linie, mit denen die Betreffenden Probleme haben, korrigieren.“ Aber da täuschen sie sich, so der ehemalige Domkapellmeister der Regensburger Domspatzen.

Kritiker des Pontifikats von Benedikt XVI. seien laut Georg Ratzinger Menschen, denen die klare Linie des Ex-Papstes nicht behagte und die meinten, Zeiterscheinungen sofort in die Realität umsetzen zu müssen. Das sei jedoch nicht gut für die katholische Kirche. „Wer sich mit dem Zeitgeist verheiratet, der ist bald verwitwet, heißt es doch zurecht“, so Georg Ratzinger im Interview.

(kap 04.04.2015 no)