2015-04-03 11:36:00

D: Europa wendet sich langsam Islam zu


Europa wendet sich langsam dem Islam zu, und das ist für die kleine Minderheit der armenischen Christen eine Gefahr. Diese Ansicht vertrat der Erzbischof der Armenisch-apostolischen Kirche, Karekin Bekdjian in Köln, in einem Interview mit dem Informationsdienst der Evangelischen Allianz „idea“ am Freitag. Anlass ist der bevorstehende 100. Jahrestag des Völkermordes an der christlichen Minderheit der Armenier im Osmanischen Reich. Ab dem 24. April 1915 wurden von den etwa 2,3 Millionen Armeniern 1,5 Millionen deportiert, ausgehungert und ermordet. Bekdjian zufolge geht der christliche Glaube in Europa schweren Zeiten entgegen. Der Islam sei „keine friedliebende Religion“: „Er breitet sich aus - wenn nötig mit dem Schwert.“

Nach Bekdjians Beobachtung gibt es deutliche Anzeichen, dass sich der Islam im Europa ausdehnt: „In Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland gibt es inzwischen Imame, die nicht aus der Türkei oder Saudi-Arabien kommen, sondern in Westeuropa aufgewachsen sind. Ich sehe auf den Straßen auch deutsche Frauen mit blauen Augen, die plötzlich einen Schleier tragen.“ Im Blick auf die Christen in der Türkei sagte der Erzbischof, die Armenier seien am Bosporus „Bürger zweiter Klasse“. So dürften sie nicht in den Polizeidienst und auch nicht Abgeordnete werden. Schwierigkeiten gebe es auch bei der Zulassung für die Arbeit an einer Universität. Allerdings seien die Worte von Seiten der türkischen Regierung in jüngster Zeit freundlicher geworden. Die Türkei wolle in die Europäische Union aufgenommen werden. Dafür müsse sie demokratische Kriterien erfüllen. Bürger zweiter Klasse dürfe es dann nicht mehr geben.

Die von Karekin Bekdjian geleitete Armenisch-apostolische Kirche in Deutschland hat 70.000 Mitglieder in 15 Gemeinden. Etwa die Hälfte der Mitglieder kommt aus Armenien, die anderen stammen aus Syrien, dem Libanon und der Türkei.

(kap 03.04.2015 mg)








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