2015-03-25 15:26:00

D: Schweigeminute und Trauerbeflaggung


Das Bundeskabinett hat am Mittwoch seine Sitzung mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe zu Beginn der Sitzung erneut ihr Entsetzen und ihre große Trauer über das Unglück bekundet, teilte Vizeregierungssprecherin Christiane Wirtz mit. Die Kanzlerin sei im Anschluss mit der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) an den Absturzort gereist. Die Bundesregierung hat Trauerbeflaggung bis einschließlich Freitag angeordnet. An sämtlichen Ministerien und Außenstellen wehen die Fahnen auf halbmast. Im Bundestag soll am Donnerstagmorgen der Opfer gedacht werden.

Wolfgang Huber: Innehalten ist wichtig

Der Theologe und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, bewertete die Anreise von Politikern an die Absturzstelle positiv. Es sei ein Zeichen der persönlichen Erschütterung und der Solidarität, das sei wichtig „in der Verzweiflung und Ratlosigkeit der Menschen, die davon unmittelbar betroffen sind“, sagte Huber am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Jedes Innehalten, auch das Gedenken in Gottesdiensten, sei wichtig, sogar für Menschen, „die zu Gott ein ungeklärtes Verhältnis haben“, betonte Huber. „Man braucht etwas, woran man sich festhalten kann: Einen Weg der Trauer und eine Hoffnung, die über dieses rätselhafte Ende hinausgeht.“

Auch der Erfurter katholische Theologe Benedikt Kranemann begrüßte die breite gesellschaftliche Anteilnahme. Die Menschen versuchten, sich mit der öffentlichen Trauer trotz ihrer Verunsicherung gegenseitig zu stärken, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur. Das gelte umso mehr, da die Katastrophe jeden hätte treffen können.

Die Hinterbliebenen von Katastrophenopfern reagieren nach den Worten des Notfallseelsorgers Joachim Wittchen sehr unterschiedlich auf den plötzlichen Tod ihrer Familienangehörigen. Abhängig sei dies von der „Grundstabilität eines Menschen“, sagte er im Deutschlandfunk. Manche Betroffene durchliefen die ersten Trauerphasen innerhalb eines Tages, „bei anderen kann es durchaus mehrere Tage dauern“.

(kna 25.03.2015 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.