2015-03-22 10:29:00

Polen: Einigung in Missbrauchsfall


Im ersten Prozess eines Missbrauchsfalls in der Kirche in Polen einigten sich die Parteien auf einen Kompromiss. Die Erzdiözese Köslin-Kolberg und eine Pfarrei werden die Therapie des Opfers bezahlen, das Opfer ließ dafür seine Klage fallen. Er hatte Schadensersatz in Höhe von 50.000 Euro sowie die Veröffentlichung einer Entschuldigung in der überregionalen Presse gefordert. Marcin K. war im Alter von zwölf Jahren von einem Priester mehrfach sexuell missbraucht worden. Der damalige Ortsbischof, Marian Golebiewski, gab an, nichts von den pädophilen Neigungen des Priesters gewusst zu haben, ebenso wie Warschaus Kardinal Kazimierz Nycz, der 2004 bis 2007 Bischof der Ostseestadt war. Der Kläger warf der Kirche vor, von diesen Neigungen gewusst, jedoch keine Konsequenz gezogen zu haben. Der damalige Priester wurde 2012 zu zwei Jahren Haft verurteilt und der Vatikan entzog ihm den Klerikerstand.

Polens Bischöfe lehnen grundsätzlich Schadenersatzzahlungen an Missbrauchsopfer ab, die über eine Übernahme von Therapiekosten hinausgehen.

(kap 22.03.15 fs)








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