2015-03-17 14:34:00

Papst an Nigerias Bischöfe: Weg des Friedens suchen


Der Papst betet für die Notleidenden in Nigeria. Das schreibt Franziskus in einem Brief an die nigerianischen Bischöfen, die der Vatikan an diesem Dienstag veröffentlichte. Der Papst habe beschlossen, diesen Text zu schreiben, nachdem er von so vielen Schreckensnachrichten aus dem westafrikanischen Land erfuhr. Einerseits zähle der „Gigant Afrikas“ – wie Nigeria wegen seiner Größe und seines Wirtschaftswachstums gern genannt wird – zu den Hoffnungsträger des Kontinents, andererseits gebe es unübersehbare Probleme beim friedlichen Zusammenleben von Christen und Muslimen.

„Ich möchte euch versichern, dass ich für euch und für alle jene, die leiden, da bin“, schreibt Franziskus in seinem Brief an Nigerias Bischöfen. Er ruft sie auf, auf dem Weg des Friedens fortzuschreiten, und sich für eine gerechtere und solidarische Gesellschaft einzustehen. Sein Brief richte sich aber nicht nur an die Bischöfe sondern auch an Priester, Ordensleute und Laien, fuhr Franziskus fort. Auch wenn er sie namentlich nicht nennt, geht der Papst auf die islamistische Terrorgruppe Boko Haram ein: „Neue und gewalttätige Formen von Extremismus und Fundamentalismus auf ethnischer und religiöser Basis plagen das Land“, so der Papst. Sowohl Christen als auch Muslime litten unter diesem Terror. Die Fundamentalisten „behaupten, religiös zu sein, aber stattdessen missbrauchen sie Religion und machen daraus eine Ideologie für ihre eigenen verzerrten Interessen von Ausbeutung und Mord“, schreibt Franziskus unumwunden.

Der Friede sei ein Geschenk Gottes, doch das bedeute zugleich, dass sich jeder für den Frieden einsetzen muss, unterstrich der Papst. Er rief die Menschen in Nigeria dazu auf, sich jeden Tag dafür zu engagieren und an einer „Kultur des Friedens“ zu bauen.

Derweil melden nigerianische Medien am Dienstag, dass den nigerianischen Streitkräften ein weiterer Schlag gegen die islamistische Terrorgruppe Boko Haram gelungen sei: Regierungstruppen hätten die Extremisten nach mehreren Monaten aus der Stadt Bama vertrieben, teilte Militärsprecher Chris Olukolade mit. Die Terrorgruppe, die seit 2009 versucht, in Nord-Nigeria einen Gottesstaat aufzubauen, hatte auch in den Nachbarländern Angriffe verübt. Insgesamt sind bereits mehr als 13.000 Menschen den Angriffen zum Opfer gefallen.

(rv/reuters 17.03.2015 mg)








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