2015-03-15 11:30:00

„Gegen IS womöglich Gewalt nötig“


Der Vatikan spricht davon, dass beim Schutz von Minderheiten vor der Terrorgruppe ‚Islamischer Staat’ Gewalt nötig sein könnte, wenn keine politische Lösung möglich ist. Der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den UNO-Einrichtungen in Genf wird mit den Worten zitiert, der IS begehe „Völkermord“ in Syrien und dem Irak und müsse gestoppt werden.

Erzbischof Silvano Tomasi wurde von der katholischen US-Internetseite Crux interviewt. Dabei äußerte er wörtlich: „Gebraucht wird eine koordinierte und gut durchdachte Koalition, um alles nur Mögliche zu tun, damit ohne Gewalt eine politische Lösung erreicht wird. Aber wenn das nicht geht, dann wird der Einsatz von Gewalt notwendig sein.“ Eine Gruppe von Staaten hat auf Initiative des Vatikans, Russlands und des Libanon die Staatengemeinschaft in einer gemeinsamen Erklärung zum Schutz aller ethnischen und religiösen Minderheiten im Nahen Osten aufgerufen. Nach Agenturangaben haben sich über sechzig Staaten, darunter die USA, hinter diese Erklärung gestellt. Der Text spricht von einer „ernsthaften existentiellen Bedrohung“ speziell für Christen in Nahost.

Erzbischof Tomasi betont in dem Interview, Christen seien nicht die einzige Minderheit, die vor dem ‚Islamischen Staat’ geschützt werden müsse. „Christen, Jesiden, Schiiten, Sunniten, Alawiten – alle sind Menschen, deren Rechte Schutz verdienen“, sagte er. „Christen sind im Moment eine besondere Zielscheibe, aber wir wollen, dass allen ohne Ausnahme geholfen wird.“ Jedwede Koalition gegen den IS sollte nach seinen Vorstellungen von der UNO geleitet werden und die mehrheitlich muslimischen Staaten des Nahen Ostens mit einschließen.

(reuters 15.03.2015 sk)








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