2015-03-15 11:17:00

Indien: Bestürzung über Vergewaltigung


Die Gruppenvergewaltigung einer 71-jährigen Ordensfrau hat viele Inder bestürzt und das Thema ‚Sexuelle Gewalt’ neu aufgeworfen. Gleichzeitig fühlt sich die christliche Minderheit, die in den letzten Monaten häufig die Verwüstung von Kirchen in der Hauptstadt Neu-Delhi hinnehmen musste, wieder als Zielscheibe von Gewalttätern. In den christlichen Kirchen landesweit wird an diesem Sonntag für die Ordensfrau gebetet. Sie hatte am Freitagabend versucht, sechs Einbrecher von der Plünderung einer katholischen Schule in Westbengalen abzuhalten, und war daraufhin von den Eindringlingen vergewaltigt worden. Derzeit wird sie in einer Klinik in Ranaghat bei Kalkutta behandelt.

Vier der sechs Angreifer sind mittlerweile dank der Aufzeichnungen einer Überwachungskamera identifiziert worden; auf Hinweise zu den Tätern ist eine Belohnung von umgerechnet 1.500 Euro ausgesetzt. Der Erzbischof von Kalkutta, Thomas D'Souza, wies im Gespräch mit der Nachrichtenagentur afp darauf hin, dass die Täter auch die Kapelle der Schule verwüstet hätten. Es sei „das erste Mal, dass in Indien ein Angriff dieser Art passiert“. Der Sprecher des Erzbistums Neu-Delhi, Pater Savarimuthu Sankar, betonte, man solle jetzt nicht von einem „isolierten Vorfall“ sprechen: „Das allgemeine Klima im Land hat dieser Art Angriff Vorschub geleistet“, sagte er der afp. „Das kann man nicht einfach ignorieren.“

(afp 15.03.2015 sk)








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