2015-03-11 11:08:00

Kolumbien: Bombardements werden ausgesetzt


Die Regierung setzt ab diesem Mittwoch ihre Bombardements gegen die marxistische FARC-Guerilla für einen Monat aus. Die spektakuläre Geste soll dem laufenden Friedensprozess zwischen Regierung und FARC weiteren Auftrieb geben. Präsident Juan Manuel Santos hatte es bisher abgelehnt, während der Verhandlungen die Militäroperationen gegen die FARC ruhen zu lassen. Die befristete, teilweise Waffenruhe kündigte er nun am Dienstag in einer Fernsehansprache an.

Seit November 2012 sprechen Unterhändler beider Seiten in der kubanischen Hauptstadt Havanna über Schritte zu einer Beilegung des jahrzehntelangen, blutigen Konflikts. In über fünfzig Jahren Bürgerkrieg sind über 220.000 Menschen ums Leben gekommen; nach offiziellen Zahlen gibt es außerdem mehr als fünf Millionen Binnenflüchtlinge und Vertriebene. Die FARC hatte im vergangenen Dezember als vertrauensbildende Maßnahme eine einseitige Waffenruhe proklamiert. Santos sagte dazu, man müsse „anerkennen, dass sie ihr Versprechen einhalten“. Letzte Woche hatten sich Regierung und FARC-Guerilla auf gemeinsame Anstrengungen verständigt, um Anti-Personen-Minen zu räumen.

Präsident Santos zeigte sich am Dienstag allerdings beunruhigt, dass die zweitgrößte Rebellengruppe, die ELN, in jüngster Zeit ihre Aktivitäten verstärkt hat. Gegen sie sollen Militäroperationen verstärkt werden. Die ELN sind bislang nicht Teil des Friedensprozesses.

Die FARC ist mit rund 9.200 Kämpfern die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die EU stuft sie als Terrororganisation ein. Bereits geeinigt haben sich Regierung und FARC in den Punkten Landverteilung, Drogenhandel und politische Integration der FARC.

(efe/reuter/kna 11.03.2015 sk)








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