2015-03-10 13:48:00

Algerien: Neues Gesetz gegen häusliche Gewalt


Mit einem historischen Votum im algerischen Parlament ist ein neues Gesetz gegen häusliche Gewalt gegenüber Frauen beschlossen worden. Laut dem trotz Kritik von islamistischen Parteien durchgesetzten Nachtragsgesetz müssen Männer, die ihre Frauen verletzen, mit einer bis zu 20-jährigen Haftstrafe rechnen. In Todesfällen – also wenn die Frau stirbt, kann sogar die Todesstrafe verhängt werden. In dem Fall können Richter auch mit einer lebenslangen Haft strafen.

Der Abgeordnete Naamane Belaouar von der islamistischen Allianz Algeriens kritisierte das Gesetz als eine „Rache an den Ehemänner und Männer im Allgemeinen“ und einen „Eingriff in das Familienleben“. Justizminister Tajeb Louha wies die Kritik der Islamisten zurück und sagte, der Koran schütze die Ehre der Frauen und erlaube keine Gewalt gegen sie. Menschenrechtler und Oppositionelle kritisierten eine Klausel des neuen Gesetzes, das Frauen erlaubt, den Tätern zu vergeben. Medienberichten zufolge müssen jedes Jahr zwischen 100 und 200 Frauen diese Gewalt mit dem Leben bezahlen.

(misna/dw 10.03.2015 no)








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