2015-03-07 12:39:00

Sr Hatune Dogan: Den Armen eine Stimme geben


Eine Stimme sein für die, die keine Stimme mehr haben, das will Schwester Hatune Dogan sein. Sie ist eine syrisch-orthodoxe Ordensfrau, wurde in der Türkei geboren und lebt heute als Mitglied ihres Ordens in Warburg in Nordrhein-Westfalen. An diesem Sonntag spricht sie in den Vatikanischen Gärten bei einer Veranstaltung zu Frauen in der Kirche. „Jesus sagt: Was du dem niedrigsten Menschen getan hast, hast du für mich getan. Das sehe ich als meine Berufung“, so Sr. Hatune. „Das ist mein Lebensmotto und dafür lebe ich. Das macht mich zur glücklichsten Frau der Welt.“ Ganz im Sinn dieser Berufung hat sie 2006 den Verein helfende Hände für die Armen gegründet, der heute eine nach ihr benannte Stiftung ist.

Auf die Frage, was ihre Stiftung konkret tut, antwortet Schwester Hatune mit dem Vers  aus dem Matthäusevangelium, den Papst Franziskus als einen der für das christliche Leben wichtigsten gerne zitiert: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das heißt, sie bauen Häuser für Obdachlose, graben Brunnen, verteilen Kleidung, finanzieren medizinische Untersuchungen und Medikamente und verteilen Nahrung in den armen Ländern Asiens und Afrikas. Ein besonderes Anliegen von Schwester Hatune ist der Nahe Osten und vor allem das Schicksal der Christen dort macht sie betroffen. Sie erzählt, dass es einen Terror, wie den Terror der IS-Truppen heute, bereits vor 100 Jahren schon einmal gegeben habe. Doch über den Terror von damals habe damals niemand gesprochen. Sie erzählt von ihrer Großtante, die sich an den Terror von 1915 erinnerte: „Sie hat erzählt, dass sie mit eigenen Augen gesehen hat, dass die Muslime christliche Kinder im Alter von sechs oder sieben Monaten an den Füßen festhielten und mit ihren Köpfe an einen Felsen geschlagen haben, solange, bis nur noch der Körper übrig blieb. Die Isis-Terroristen haben diese Stufe heute noch nicht erreicht, aber von den Taten von damals spricht niemand.“

Schwester Hatune besuchte den Irak und die Türkei, um sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Sie erzählt von Gräueltaten und katastrophalen Verhältnissen, besonders für junge Frauen. Trotzdem verliert sie nicht den Mut. „Ich bin jetzt 44 Jahre alt und habe sehr viel Leid gesehen. Ich glaube, kaum ein Mensch hat bereits so viel Leid gesehen, wie ich. Es sind die Erfahrungen von 300 Jahren und leider sind es schlechte Erfahrungen. Trotzdem bin ich die glücklichste Frau der Welt, denn ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass Gott mich als kleines Instrument in seinem Garten gebraucht.“

Was können die Menschen tun? Beten, spenden und sich an die Politiker wenden ist der Rat der Ordensfrau.  

 

Die Veranstaltung am Sonntag wird per Livestream im Internet übertragen. 

 

 

(rv 07.03.15 fs)








All the contents on this site are copyrighted ©.