2015-03-03 11:22:00

Papstpredigt: „Wer Gutes tut, dem wird alles vergeben“


Gott verzeiht alles, außer Heuchelei, also wer eine „falsche Heiligkeit“ vorlebt. Das betonte der Papst in seiner Predigt in der Casa Santa Marta an diesem Dienstagmorgen. Die „falschen Heiligen“ würden sogar im Himmel „sich eher um ihr Schein als um das Sein kümmern“, so der Papst. Dagegen seien heiliggesprochene Sünder jene, die zwar Böses getan, sich dann aber doch noch zum Guten bekehrt hätten. Franziskus stellte diese beiden Kategorien in der Frühmesse vor. Ausgehend von der Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja, in der Gott dazu aufruft, das Böse zu unterlassen und das Gute zu tun, erinnerte der Papst, was dies für die heutige Zeit bedeute.

„Wie kann ich mich bekehren? Indem ich lerne, das Gute zu tun! Der Schmutz in unserem Herzen kann man nicht wie ein Flecken auf einem Kleid reinigen. Man kann es nur durch das ,Tun´ machen, indem man die Richtung des eingeschlagenen Weges wechselt und so vom falschen Weg wegkommt. Lernen, Gutes zu tun, bedeutet ganz einfach, sich für die Gerechtigkeit der Waisen und Witwen einsetzen und den Bedürftigen helfen. Erinnern wir uns daran, dass im alten Israel die ärmsten und hilfsbedürftigsten Menschen die Waisen und die Witwen waren. Indem wir das tun, wird unser Herz wieder rein.“

Gott habe dem Menschen versprochen, dass all seine Sünden vergeben werden und dass es keine Auflistung der Fehler geben wird. Das gelte jedoch nur für jene, die „wirklich“ ihren Nächsten lieben, so der Papst.

„Er verzeiht, wenn du diesen Weg einschlägst, sagt der Herr, sogar dann, wenn deine Sünden wie Scharlach seien, sie werden wieder weiß wie Schnee, sagt der Herr, also alles wird rein. Das ist eine Übertreibung, denn der Herr übertreibt, doch das ist die Wahrheit! Gott vergibt uns, und zwar großzügig. Er sagt nicht, ich vergebe dir nur bis zu einem gewissen Punkt, nein! Der Herr vergibt immer alles! Aber falls du um Vergebung bitten willst, dann musst du Gutes tun!“

Auch beim Tagesevangelium nach Matthäus geht es um die beiden Kategorien der Heuchler und „gereinigten Sündern“: Den Schriftgelehrten und Pharisäern gegenüber empfindet Jesus zugleich Hochachtung und Zorn. Alle Menschen versuchten, schlau zu sein und auch einmal den „falschen Weg“ zu probieren, doch dies führe zur Heuchelei, so der Papst.

„Das sind jene, die so tun als ob sie sich bekehren würden, doch in ihren Herzen gibt es die Lüge, sie sind Lügner! Ihr Herz gehört nicht dem Herrn, sondern dem Vater aller Lügen, und das ist Satan. Tausendmal lieber war Jesus mit den Sündern, weil ihnen zumindest bewusst war, dass sie Sünder waren und ihm sagten: geh weg, Herr, weil ich Sünder bin! Das sagte Petrus, einmal. Keiner von ihnen sagte: Danke, Herr, weil ich kein Sünder bin sondern ein Gerechter. In der zweiten Woche der Fastenzeit gibt es drei Elemente zum Nachdenken: Einladung zur Umkehr, das Geschenk des Herrn der Vergebung und die Falle, also so tun als ob man sich bekehrt, doch den Weg der Heuchelei wählen.“

(rv 03.03.2015 mg)








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