2015-02-27 12:00:00

Indien: Unruhe im Parlament


Der Führer der einflussreichsten Hindu-Gruppe im Land hat mit einer Äußerung über Mutter Teresa von Kalkutta für erhebliche Unruhe gesorgt. Mohan Bhagwat von der „Rashtriya Swayamsevak Sangh”, kurz RSS, warf der seligen katholischen Ordensfrau vor, sie habe sich zu Lebzeiten nur deshalb um die Armen gekümmert, „damit die dann aus Dankbarkeit zum Christentum übertreten“. Bei einer Parlamentsdebatte über die Äußerung kam es am Donnerstag zu einem hitzigen Streit; die Sitzung musste kurzzeitig unterbrochen werden. Auch die indische Bischofskonferenz protestiert gegen Ghagwats Äußerung: Es sei unverschämt, der Friedensnobelpreisträgerin unlautere Absichten zu unterstellen.

Religionsfreiheit ist in Indien derzeit ein heißes Thema, seit die hindu-nationalistische Partei PJP regiert. Viele werfen ihr vor, in Indien nur Hindus zu akzeptieren und andere Religionen als ausländischen Import zu verstehen. Gegen Anschläge auf christliche Kirchen in der Hauptstadt Neu-Delhi wehrten sich Christen unlängst mit einer Demonstration.

(rv 27.02.2015 sk)








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