2015-02-24 12:42:00

Kosovo: Status ungeklärt


Caritas Europa fordert eine Klärung des Status vom Kosovo, das sagte der Generalsekretär Jorge Nuño-Mayer gegenüber Radio Vatikan. In Deutschland ist die Zahl an Flüchtlingen aus dem Kosovo ist in den ersten Wochen des laufenden Jahres massiv angestiegen, erst seit vergangener Woche entspannt sich die Situation allmählich, so die bayerische Sozialministerin Emilia Müller (CSU). Das bayrische Kabinett beschäftigt sich an diesem Dienstag mit dem Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kosovo. Es soll über den aktuellen Stand und die bereits angelaufenen Gegenmaßnahmen debattiert werden. Kosovo – ein Land, das nach Angaben von Hilfsorganisationen noch lange kein sicheres Drittland ist.

Doch Deutschland schickt Flüchtlinge aus dem Kosovo zurück. Freiwillige Rückkehrer bekommen bisher sogar neben dem Rückflug eine Starthilfe von 400 Euro. Armut und Perspektivlosigkeit bei einem Durchschnittseinkommen von 350 bis 400 Euro und einer Arbeitslosenrate von 40 Prozent sorgen seit vergangenem Jahr für die immensen Flüchtlingsströme. Der Generalsekretär von Caritas Europa, Jorge Nuño-Mayer, weiß warum und sieht Handlungsbedarf: „Das Kosovo leidet an einer strukturellen Armut, die zur Zeit sehr schwer zu bewältigen ist. Der internationale Status des Kosovo ist nicht geklärt. Es würde sehr helfen, wenn das geschehen würde. Es würde auch sehr helfen, wenn die EU auch Anstrengungen macht, um mehr Dialog in der Region des Balkans zu schaffen, damit auch eine wirtschaftliche Kooperation der unterschiedlichen Länder stattfindet.“

Obwohl die Politik ihre Bürger aufruft, nicht nach Deutschland auszureisen, fliehen die Kosovaren aus ihrem Land. Das liegt nicht zuletzt an einer Socialmedia-Kampagne von Schleusern, die den Kosovaren leere Versprechungen machen. Für Jorge Nuño-Mayer liegt das Problem auf der Hand: „Das Problem ist, dass Menschen die schlechte Angewohnheiten haben, jeden Tag zu essen. Und sie können nicht warten. Papst Franziskus sagt das jeden Tag: ‚Die Armen warten nicht.’ Und wenn sie in ihrem Heimatland keine Lösung zu ihren Problemen finden, suchen sie ihre Brötchen woanders.“

Ein weiteres Problem des Landes ist der Altersdurchschnitt. Kosovo hat die jüngste Bevölkerung im Raum Europa. In wenigen Jahren werden weitere 200.000 junge Erwachsene auf einen Arbeitsmarkt ohne Perspektiven drängen.

 „Aus meiner Perspektive würde ich sagen, dass Kosovo ein leidtragendes Fleckchen in unserem Europa ist. Wenn dieses Leid nicht mit einer Zukunftsperspektive besetzt wird, eine Zukunftsperspektive für die Menschen, werden die Menschen weiter andere Länder aufsuchen,“ ist sich Jorge Nuño-Mayer sicher.

(rv 23.02.2015 pdy)








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