Vatikan-Exerzitien: Der Weg des Elija

 „Diener und Propheten des lebendigen Gottes”: Zu diesem Thema beten und meditieren die Mitglieder der päpstlichen Kurie gemeinsam mit Papst Franziskus bei den jährlichen Exerzitien, die an diesem Sonntag beginnen. Nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz macht sich der Papst wie bereits im vergangenen Jahr per Bus auf den Weg, Ziel ist die Casa Divin Maestro di Ariccia, nicht weit von Rom entfernt.

Leiten wird die Exerzitien der Karmeliterpater Bruno Secondin, emeritierter Professor für moderne Spiritualität an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Die Meditationen drehen sich um eine pastorale Auslegung der Geschichte des Propheten Elija. Dieser Prophet des 9. Jahrhunderts vor Christus wurde immer wieder von den Herrschenden seiner Zeit verfolgt, er floh in die Wüste, wo er wieder Ermutigung erfuhr. Gott zeigte sich ihm in einer berühmten Textstelle auf dem Berg Horeb nicht im Sturm, sondern in einem leisen Säuseln: In der Schwäche begegnet ihm Gott.

Die einzelnen Themen der Meditationen der kommenden Woche werden die Notwendigkeit der „Rückkehr zu den Wurzeln“ reflektieren, es wird um den Mut des „Nein zur Doppeldeutigkeit“ gehen und um den Weg „von den leeren Götzen zur wahren Frömmigkeit“ und „von der Flucht zur Pilgerschaft“, immer bezogen auf den Weg des Elija.

In der Geschichte über die Begegnung zwischen Elija und der Witwe von Sarepta wird Pater Secondin auch darauf eingehen, dass Gott immer überrascht und auch die Propheten durch die Armen „evangelisiert“ werden.

Die Methode der Meditationen wird die der Lectio Divina sein, des Betens mit der Heiligen Schrift: Aus der Lektüre folgt das Gespräch mit Gott. Man verweilt bei einer Textstelle, legt sie aus, lässt sie auf sich wirken und geht darüber in eine Meditation und das Gebet über.

 

Während der Zeit der Exerzitien werden wie üblich keine Audienzen stattfinden, weder private noch die Generalaudienz am Mittwoch.

 

(rv 22.02.2015 ord)