2015-02-14 09:44:00

Kurienreform: Riesenschritte, auch wenn es Unruhe gibt


 Die Reform der vatikanischen Kurie war zwei Tage lang Thema der Beratungen aller Kardinäle im Vatikan, an diesem Freitag ist die Versammlung – ein so genanntes Konsistorium – zu Ende gegangen. Zu Beginn hatte Papst Franziskus betont, dass Reform kein Ziel in sich selbst sei, sondern ein Mittel zu einer besseren Verkündigung und einem konstruktiven Dialog mit allen. Kardinal Gérald Cyprien Lacroix, Erzbischof von Quebec, war bei den Beratungen dabei und betont gegenüber Radio Vatikan, wie viele andere auch, dass die Wurzel dieser Reform in den Beratungen vor der letzten Papstwahl liegen, es habe den starken Wunsch vor dem Konklave nach Reform und Wandel gegeben.

„Der Papst antwortet auf diesen Wunsch. Und die Kardinäle nehmen war, dass der Papst diese Frage ernst nimmt und mit neun Kardinälen daran arbeitet.“ Die Kurie müsse ein Dienstleister sein, so der Kardinal, vor allem für den Papst, „aber auch für die Aufgabe der gesamten Kirche und der Ortskirchen. Der Papst sagt, dass die Arbeit in der römischen Kurie nicht bedeute, in einer Zollstation zu arbeiten. Das Wesen der Kurie muss das sein, der Kirche zu helfen, ihre Mission zu erfüllen.“

Viel war in der Vergangenheit von Widerständen die Rede gewesen. Jede Reform schaffe Unruhe, antwortet Kardinal Lacroix. „Jeder Wandel, sei er auch noch so klein, schafft Unruhe und manchmal sogar Angst. Das darf uns nicht überraschen. Wir sind alle katholisch, aber wir kommen von allen Teilen der Welt, wir stammen aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Traditionen. Das alles bereichert uns. Wir kommen aus verschiedenen Generationen und Denkschulen. Das alles zu einen und für die Reform zu arbeiten, ist anspruchsvoll: Aber ein Wandel ist notwendig!“

Priorität habe, dass die Kurie ihre Glaubwürdigkeit zurück gewinne, berichtet der Kardinal. Karrierismus und Machtstreben müssten besiegt werden. „Der Papst will auf jeden Fall, dass sie sich nicht vor allem mit Organisation befasst, sondern mit Verkündigung.“ Auch die Dezentralisierung, bereits vom Zweiten Vatikanischen Konzil begonnen, sei in diesem Wandel ein wichtiger Aspekt, da müsse man weiter machen. „Mir scheint, dass das, was wir mit Papst Franziskus gerade erleben, das Ergebnis der großen Beginne des Konzils ist. Natürlich haben wir bereits Schritte gemacht, große Schritte. Aber das hier ist wie den Schritt eines Riesen zu machen und das ist zu begrüßen.“

(rv 14.02.2015 ord)








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