2015-02-10 14:17:00

Italien: Flüchtlingskatastrophe, 29 Menschen erfroren


Mindestens 29 afrikanische Flüchtlinge haben ihren Versuch, Europa per Boot zu erreichen, mit dem Leben bezahlt. Sie erfroren, nachdem sie von zwei italienischen Rettungsschiffen an Bord genommen worden waren. Viele weitere Flüchtlinge gelangten mit Schiffen der Küstenwache nach Lampedusa; auch von ihnen weisen viele schwere Unterkühlungen auf. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, rief die EU dazu auf, nicht wegzusehen und nicht zu ignorieren, dass Italien wirklich eine Tür zu Europa sei. Wörtlich sagte er: „Wir sollten alle bedenken, dass es sich um Menschen wie wir handelt.“ Wenn Europa lediglich versuche, seine Grenzen zu schützen, die an Europas Türen klopfenden Menschen aber ignoriere, dann könne das nicht gutgehen. Der Kardinal forderte „mutige Entscheidungen“ von der Politik.

In einem Interview mit Radio Vatikan sagte der Erzbischof von Agrigent, Francesco Montenegro, hier seien Menschen auf unwürdige Art und Weise ums Leben gekommen. Europa müsse mehr für Flüchtlinge tun. Insgesamt kamen etwa hundert Überlebende ins Notfallzentrum auf der Insel Lampedusa. Die Küstenwache war offenbar von Bootsflüchtlingen via Satellitentelefon alarmiert worden. Sturm und bis zu acht Meter hohe Wellen hatten die Rettungsarbeiten erschwert. Nach Angaben des Innenministeriums in Rom kamen allein im Januar mehr als 3500 Flüchtlinge nach Italien. 

(rv/reuter 10.02.2015 no)








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