2015-02-07 12:24:00

Das Evangelium in seiner Einfachheit verkünden


Angesichts des Wachsens der Städte in allen Teilen der Welt ist es wichtig, dass die Kirche Gott in den Städten bezeugt. Und dazu muss sie eine neue Sprache finden. Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag zur Vollversammlung des Laienrates. Der Rat hat dieses Jahr ein Thema beraten, das auch dem Papst sehr am Herzen liegt: „Gott finden in der Stadt“.

„Mehr als die Hälfte der Menschen auf dem Planeten leben in einer Stadt. Und dieses städtische Umfeld prägt stark die Mentalität, die Kultur, die Lebensstile, die Beziehungen und die Religiosität der Menschen. In diesem sehr komplexen und vielschichtigen Umfeld ist die Kirche nicht mehr die einzige ‚Anbieterin von Sinn’... Städte bedeuten große Gelegenheiten und große Risiken: Sie können wunderbare Räume der Freiheit und der menschlichen Verwirklichung sein, aber auch furchtbare Orte des Unmenschlichen und des Unglücks. Es sieht wirklich so aus, als trage jede Stadt in sich auch das Zeug zu einer dunklen ‚Gegen-Stadt’, und als gäbe es zusammen mit den Bürgern auch die Nicht-Bürger: unsichtbare Menschen, Arme, die an Nicht-Orten und mit Nicht-Beziehungen leben. Das sind Menschen, die keiner ansieht, bemerkt, für die sich keiner interessiert.“

Gerade hier solle die Kirche präsent sein – denn „Gott hat die Stadt nicht verlassen“, so der Papst, er sei mitten in unseren Städten anwesend. Darum seien Städte „oft ein besonders fruchtbarer Boden für das Apostolat“. Hier hätten engagierte, katholische Laien – die man natürlich gut ausbilden sollte – eine besondere Aufgabe.

„Es ist aber auch wichtig, dass die gläubigen Laien zusammen mit ihren Hirten bei diesem erneuerten missionarischen Drang in die Stadt den Menschen das Herz des Evangeliums präsentieren, nicht seine ‚Anhängsel’. Der frühere Erzbischof Montini (später Papst Paul VI.) sprach zu den Menschen, die in der großen Stadtmission von Mailand engagiert waren, von der „Suche nach dem Wesentlichen“ und rief dazu auf, dass wir als erste selbst „wesentlich“ werden sollten, also wahr, authentisch und dass wir das leben sollten, was wirklich zählt. Nur so kann man die befreiende Verkündigung von der Liebe Gottes und vom Heil, das Christus uns anbietet, in seiner Kraft, seiner Schönheit und seiner Einfachheit präsentieren.“

(rv 07.02.2015 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.