2015-02-06 14:59:00

Österreich: Abdullah-Dialogzentrum sucht Gespräch mit Kritikern


Vor dem Abdullah-Dialogzentrum KAICIID in der Wiener Innenstadt hat am Freitagvormittag erneut eine Mahnwache für den saudischen Blogger Raif Badawi stattgefunden, der zu 1.000 Stockschlägen verurteilt worden war. Unter den Teilnehmern befanden sich Grünen-Chefin Eva Glawischnig und die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Ulrike Lunacek. Beide sprechen sich im Zusammenhang mit der Bestrafung Badawis für eine Schließung des KAICIID aus. Vertreter des Dialogzentrums suchten während der Mahnwache erneut das Gespräch mit den Kritikern. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung informierten sich daraufhin in den KAICIID-Räumlichkeiten bei internationalen Mitarbeitern des Zentrums über dessen Aktivitäten.

Zum Fall Badawi selbst nahm Dialogzentrum-Sprecher Peter Kaiser am Freitag in einer Presseaussendung nicht Stellung. Er hielt jedoch erneut fest, dass das KAICIID von den Gründungsstaaten das Mandat eines Mediators, Moderators und Förderers im interreligiösen Dialog verliehen bekommen habe. „Wenn wir rufen, sollen alle kommen - auch Staaten, die das Schariarecht anwenden. Es ist unsere Rolle, Menschen an einen Tisch zu bringen, die normalerweise nicht miteinander sprechen", sagte Kaiser. Die Arbeit des Zentrums geschehe oft auch abseits der Öffentlichkeit und zeige meist erst längerfristig sichtbare Ergebnisse.

(rv 06.02.2015 gs)








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