2015-02-05 13:28:00

Papst rät Griechen, dem Pessimismus nicht nachzugeben


Während Griechenland und seine Schulden in ganz Europa Themen sind, spricht Papst Franziskus den Griechen Mut zu. Sie sollten trotz der Krise nicht dem Pessimismus nachgeben, steht in einer Ansprache des Papstes an die katholischen Bischöfe Griechenlands. Sie halten sich derzeit zum Ad-Limina Besuch in Rom auf; Franziskus empfing sie an diesem Donnerstag und händigte ihnen seinen Redetext aus. Darin zeigt sich der Papst nicht nur über die die akute Schuldenkrise in Griechenland besorgt, sondern auch über die Krise der Familien. Trotzdem: Man dürfe nicht die Hoffnung auf die Zukunft verlieren, schreibt der Papst aufmunternd. 

Minderheitenkirche als kultureller Profit

Auf den Amtsantritt der neuen Regierung von Alexis Tsipras geht Franziskus nicht direkt ein. Er urteilt allerdings, dass der Dialog zwischen den politischen und gesellschaftlichen Komponenten in Griechenland im Augenblick nötiger sei denn je, um das Gemeinwohl zu schützen. Die Katholiken sind in Griechenland eine Minderheit: 140.000 Menschen, angesichts von insgesamt 11,3 Millionen Einwohnern. Viele Katholiken sind Gastarbeiter oder Migranten. Papst Franziskus erwähnt, dass die Katholiken die kulturellen Traditionen und die christlichen Wurzeln der hellenischen Gesellschaft teilen. Andererseits müssten sich aber auch die Christen und generell die Menschen in Griechenland „für kulturelle und spirituelle Werte von Migranten öffnen“ – und das „ohne Ansehen von Rassen, Sprache oder auch dem religiösen Bekenntnis“. Eine Kirche, die auf andere Kulturen und Religionen zugehe, könne ein Vorbild für die ganze Gesellschaft sein. Papst Franziskus lobt die Arbeit der griechischen Kirche mit Migranten und Einwanderern - auch mit denen, die keine Katholiken seien. Er ermuntert die Bischöfe, auch junge Leute in diese soziale Arbeit mit einzubinden, denn sie seien die Zukunft der gesamten Nation.

Finanz-Krise durch Werte überwinden

Nicht müde werden: Das rät Papst Franziskus angesichts der verheerenden Schuldenkrise. In einer solchen Lage könnten der Glaube und das Gefühl der christlichen Solidarität doch ein Hoffnungsschimmer am Horizont sein. Ein Christ mit Sinn für Solidarität könne den Kampf gegen die „Kultur des Pessimismus“ täglich von neuem gewinnen. Franziskus bestärkt die Bischöfe darin, bessere Kontakte zur Regierung zu knüpfen und „konstruktive Beziehungen“ aufzubauen, um eine Perspektive der Solidarität und eine Dialogkultur zu schaffen. Das wiederum könne, wenn es denn gelinge, durchaus auch andere europäische Länder inspirieren.

Dialog ist für den Papst auch das Schlüsselwort in ökumenischer Hinsicht. Er setzt sich, wie er in dem Text von diesem Donnerstag bekräftigt, für eine intensive Fortführung des ökumenischen Gesprächs mit den Orthodoxen ein.

Laien als Früchte der Kirche

Der Redetext von Papst Franziskus geht auch auf den Priestermangel und auf die Rolle der Laien in der Kirche ein. Um die Kirche in Griechenland „wiederzubeleben“, sollten die Bischöfe noch stärker auf die Laien und die jungen Gläubigen setzen. Alarmiert zeigt sich der Papst über die Angriffe auf die Familie, die Keimzelle der Gesellschaft schlechthin. Er schlägt eine intensivere Vorbereitung heiratswilliger Paare auf die Ehe vor. 

(rv 05.02.2015 no)








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