2015-02-04 16:50:00

Seligsprechung: Freund von Romero, Jesuitenpater Rutilio Grande wird geprüft


Die Seligsprechung des Märtyrers Oscar Romero, der 1980 am Altar in San Salvador ermordet wurde, eröffnet auch den Weg zur Anerkennung weiterer lateinamerikanischer Geistlicher. So sei das Verfahren der Seligsprechung des Freundes von Romero, Jesuitenpater Rutilio Grande, der 1977 getötet wurde, bereits vor einigen Monaten eröffnet worden. Das verkündete der Postulator Romeros, Erzbischof Vincenzo Paglia, im Zuge der offiziellen Pressekonferenz vor Journalisten im Vatikan.

Romero sei mit dem Beschluss der Seligsprechung in einer Reihe von modernen Märtyrern getreten. Dazu zählen unter anderen der in Auschwitz ermordeten Pater Maximilian Kolbe (1894-1941) oder der von der Mafia auf Sizilien erschossenen katholischen Priester Giuseppe Puglisi (1937-1993). Paglia räumte ein, dass es gegen eine solche Kirchenehrung viele Widerstände gegeben habe, die dem Erzbischof politische Einseitigkeit und eine allzu große Nähe zur Befreiungstheologie vorgehalten hätten. Das mehrfach blockierte Verfahren sei am 20. Dezember 2012 von Benedikt XVI. freigegeben worden, berichtete Paglia. Am Dienstag hatte der Vatikan offiziell das Martyrium Romeros bestätigt.

Romero sei ein „Märtyrer der Kirche des Zweiten Vatikanischen Konzil“, sagte Paglia bei der Pressekonferenz. Er sei während einer Eucharistiefeier getötet worden, weil er die Konzilsbotschaft von der armen Kirche für die Armen ernst genommen und diese Perspektive gelebt habe. Daher sei es bezeichnend, dass die Seligsprechung nun unter dem ersten lateinamerikanischen Papst erfolge, der genau ebenso der „Kirche der Armen“ eine zentrale Bedeutung einräume. Auch Johannes Paul II. habe bei seinem Besuch 1983 in El Salvador an Romeros Grab gebetet. Im Heiligen Jahr 2000 habe er ihn ausdrücklich unter den „Neuen Märtyrern“ genannt und gewürdigt.

(kap/rv 04.02.2015 no)








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