2015-02-04 11:51:00

Papst unterstützt slowakische Volksabstimmung zum „Schutz der Familie“


Papst Franziskus hat der slowakischen Kirche seine Unterstützung für die bevorstehende Volksabstimmung zugesichert. Am 7. Februar stimmen die Slowaken per Referendum über den Vorrang des Schutzes der Familie ab. Dabei geht es auch um eine Nichtausweitung der Rechte homosexueller Menschen. Das Referendum wurde von einer kirchennahen Bewegung beantragt. Wörtlich sagte der Papst in seinem Grußwort an slowakische Teilnehmer der Mittwochs-Generalaudienz: „Ich möchte meine Wertschätzung gegenüber der gesamten slowakischen Kirche ausdrücken und sie in ihren Anstrengungen für die Verteidigung der Familie, der Lebenszelle unserer Gesellschaft, ermutigen!“

Bei dem Referendum sollen die Bürger nach dem Willen der kirchennahen „Allianz für die Familie“ unter anderem das Adoptionsrecht für Homosexuelle ablehnen. Ein Recht auf Kindererziehung dürfe es nur in der Familie geben, die auf der Ehe zwischen Mann und Frau basiere, so die Position der Allianz. Zudem solle der verpflichtende Sexualkundeunterricht an den Schulen abgeschafft werden.

Durch die Volksabstimmung in der Slowakei sei eine „Volksdebatte“ entstanden, so der Sprecher der Allianz, Anton Chromik, im Interview mit dem tschechischen Nachrichtenportal „Aktualne.cz“.  Es gebe viele Befürworter, aber auch spürbaren Widerstand. Drei Fernsehsender, darunter auch die öffentlich-rechtliche RTVS sowie die kommerziellen Markiza und Joj2 haben sich geweigert, einen gegen die Adoption durch gleichgeschlechtliche Partner gerichteten „Allianz“-Werbespot zu senden.

In den slowakischen Medien stößt das Referendum mit wenigen Ausnahmen auf Ablehnung. So werden etwa die Gottesdienstübertragungen in öffentlich-rechtlichen Medien, in denen zur Teilnahme am Referendum aufgerufen wird, von vielen als Missbrauch der Religionsfreiheit auf Kosten der Steuerzahler bezeichnet.

Für die Gültigkeit des Volksentscheids ist die Teilnahme von mindestens fünfzig Prozent der Wahlberechtigten erforderlich. Laut Prognosen sollen 35 Prozent fest entschlossen sein, zu den Urnen zu gehen, 25 Prozent überlegen noch.

(rv 04.02.2015 no)








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