2015-02-03 10:22:00

Vatikan: Gendertheorien und Polemik über plastische Chirurgie


„Weibliche Kulturen -  Zwischen Gleichheit und Unterschied“: So lautet das Motto der Vollversammlung des päpstlichen Kulturrats, welche von Mittwoch bis Samstag (4.-7. Februar) im Vatikan stattfindet. In einer Pressekonferenz hat der Präsident des Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, gemeinsam mit Persönlichkeiten der italienischen Medienwelt das Programm vorgestellt und die Einrichtung eines weiblichen Beratungsgremiums für Fragen, die Frauen in besonderer Weise betreffen, angekündigt:

„Es ist der Wunsch, für den Rat – also nicht offiziell für den Vatikan, aber auf mich und auf meinen Rat bezogen - ein permanentes weibliches Beratungsgremium einzurichten.“

Die Themen der Konferenz stellen die Frau und ihre Lebenswelt in den Mittelpunkt. Hinter verschlossenen Türen werden in diesen vier Tagen Frauen - unter ihnen auch die erste Rektorin einer Päpstlichen Universität, Schwester Mary Melone - Vorträge halten; sei es nun über die „Gewalt gegenüber Frauen“, das „Verhältnis von Frauen und der Kirche“, die „Suche nach dem Gleichgewicht“ oder „der weibliche Körper zwischen Kultur und Biologie“. Für Gemurmel sorgten auf der Pressekonferenz einige Bemerkungen von Kardinal Ravasi zu Schönheits-Operationen. 

„Es ist beeindruckend, wie die Schönheits-OPs zunehmen, um einem äußerlichen Modell zu ähneln. Ich denke hier an junge Frauen, die sich zu ihrem 18. Geburtstag eine Brust-OP wünschen.“

Nancy Brilli, eine italienische Schauspielerin, widersprach dem Kardinal bei der Pressekonferenz. Ihr Argument: Die plastische Chriurgie sei nicht immer unbedingt ein Resultat des gesellschaftlichen Drucks, sondern manchmal auch eine Notmaßnahme. 

„Ich bin sehr involviert in dieses Thema, da mein Mann plastischer Chirurg ist; er ist vor allem im Bereich der Post-Schönheits-OPs aktiv, wie eben nach einem Krebs... Wenn eine Frau ihr Aussehen operativ verändert, weil sie sich unwohl fühlt, verstehe ich nicht, warum dies dämonisiert oder kritisiert wird.“

Die viertägige Tagung findet hinter verschlossenen Türen statt; doch eine Eröffnung wird unter dem Titel „Der Blick der Frauen“ im römischen Teatro Argentina stattfinden, und dazu dürfen auch Gäste kommen. Video, Live-Übertragung der RAI, Lesungen, Interviews, Live-Music und Plenumsdiskussionen werden nicht fehlen. Sowie auch der passende Hashtag #Lifeofwomen.

(rv/kna 03.02.2015 no/mg)








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