Nigeria: Papiertiger greifen Boko Haram an

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon unterstützt afrikanische Staaten in ihrem Plan, der Terrorgruppe Boko Haram militärisch etwas entgegenzusetzen. „Ich freue mich über die Entscheidung der Afrikanischen Union und der Länder der Region, eine multinationale Truppe gegen Boko Haram aufzustellen“, sagte Ban am Samstag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Die Menschen in Nigeria und den Nachbarländern müssten unbedingt vor der Gewalt der Islamisten beschützt werden; gleichzeitig sollte man aber auch die Gründe für das Entstehen der Terrorgruppe genauer untersuchen.

 

Die Afrikanische Union hatte auf ihrem Gipfel in Addis Abeba die Bildung einer 7.500 Mann starken Truppe beschlossen. Allerdings sind viele Einzelheiten, darunter das genaue Mandat und die Finanzierung, noch ungewiss. Sie sollen auf einem Gipfel vom 5. bis 7. Februar in Yaoundé besprochen werden. Danach will die Afrikanische Union den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um eine Autorisierung der Truppe bitten.

 

Boko Haram setzt derweil seinen Vormarsch in Nigeria fort – trotz des Beschusses durch die Luftwaffe des Tschad. Teile des Nordostens von Nigeria sind mittlerweile in der Hand der Islamisten; immer wieder werden Vorstöße nach Kamerun gemeldet, und an diesem Sonntag hat Boko Haram auch wieder die Millionenstadt Maiduguri angegriffen.

 

Nigeria, Kamerun, Niger, Tschad und Benin hatten schon vor einem Jahr die Aufstellung einer 3.000 Mann starken Truppe gegen Boko Haram beschlossen. Wegen Unstimmigkeiten zwischen Abuja und den Nachbarländern ist die Truppe aber bis heute nicht operativ. Seit 2009 haben der Terror von Boko Haram und das Vorgehen der nigerianischen Armee mehr als 13.000 Menschenleben gefordert.

 

(afp 01.02.2015 sk)