2015-01-31 13:45:00

Papst: „Abläufe bei Herstellung von Nahrung neu denken"


Die Abläufe bei der Herstellung und Umverteilung von Nahrungsmitteln müssen von Grund auf neu gedacht werden. Das hat Papst Franziskus angeregt. Er äußerte sich an diesem Samstag vor Vertretern des italienischen Landwirtschaftsverbandes „Coldiretti“. Zugleich rief er die Bauernvertreter zu einer „sozialen Landwirtschaft mit menschlichem Antlitz“ auf.

Die „Kultur des Wegwerfens und der Verschwendung“ habe im Fall der Nahrung „inakzeptable Ausmaße“ angenommen und sei zusammen mit der Verabsolutierung der Regeln des Marktes Schuld an der Armut vieler Familien, so der Papst. „Brot hat auf gewisse Weise Anteil an der Sakralität des menschlichen Lebens, deshalb darf es nicht als reine Ware angesehen werden.“ Mit Brot spiele man nicht, fuhr der Papst fort und erzählte, er habe als Kind gelernt, vom Tisch gefallenes Brot zu küssen und es auf den Tisch zurückzulegen.

Ebenso erinnerte Franziskus an die in der Schrift angelegte Pflicht, die Erde nicht nur zu kultivieren, sondern auch zu schützen. Nun wisse jeder Bauer, wie schwierig es mit dem Klimawandel geworden sei, das Ackerland gut zu bestellen. „Wie soll man gute Nahrung für alle herstellen, wenn die Klimastabilität ein Risiko ist, wenn Luft, Wasser und Boden wegen der Verschmutzung ihre Reinheit verlieren?“ Die Herausforderung sei eine Landwirtschaft mit wenig Auswirkung auf die Umwelt. Unter Verweis auf den Heiligen Franz von Assisi rief der Papst die Bauernvertreter dazu auf, „die Liebe zur Erde als Mutter“ wiederzufinden. Sie sollten eine „Allianz“ mit der Erde schließen, um der Ausbeutung des Bodens entgegenzutreten.

Im Frühsommer 2015 ist mit der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus zu rechnen.

(rv 31.01.2015 gs)








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