2015-01-25 14:06:00

Österreich: Ökumenischer Festgottesdienst zur Weltgebetswoche


Die „Weltgebetswoche für die Einheit der Christen“ ist eine „gute Möglichkeit, um gemeinsam aus der Quelle des gelebten Glaubens zu Christus zu schöpfen“: Das hat der Metropolit der Griechisch-Orthodoxen Kirche, Arsenios Kadarmakis, am Freitagabend beim traditionellen Festgottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) anlässlich der Weltgebetswoche erklärt. Schauplatz war die Baptistengemeinde Mollardgasse in Wien-Mariahilf.

Im Rahmen der Weltgebetswoche, die dieses Jahr vom 18. bis 25. Jänner stattfindet, beten Christen aus unterschiedlichen Konfessionen weltweit gemeinsam für die Einheit der Christenheit. Beim diesjährigen Gottesdienst in Wien, der seit 1959 jährlich stattfindet, nahmen neben Arsenios der derzeitige ÖRKÖ-Vorsitzende Superintendent Lothar Pöll (methodistisch), Weihbischof Franz Scharl (katholisch), Bischof John Okoro (altkatholisch), Landessuperintendent Thomas Hennefeld (evangelisch H.B.), Oberkirchenrätin Hannelore Reiner (evangelisch A.B.) und Pastor Lars Heinrich (baptistisch) teil.

Nur die Hingabe des Menschen zu Gott könne seinen seelischen Durst nach friedvollem und glücklichem Leben stillen, erklärte Arsenios. Viele Menschen würden sich jedoch lieber durch die "Leichtigkeit der technisierten Zivilisation" zerstreuen, die ein nur kurzfristig den Durst löschendes "irdisches Wasser" sei, das später wieder durstig und unzufrieden mache. "Viele verstehen nicht, dass nur das ewige Wasser Christi die eigene Existenz mit Sinnhaftigkeit füllen kann", so der Metropolit.

Christus überreiche den Menschen hingegen ewiges, den Durst stillendes Wasser, das in Wahrheit die "Gnade des heiligen Geistes" sei, betonte der Metropolit mit Verweis auf den Kirchenlehrer Johannes Chrysostomos. "Das Wasser besitzt nur Christus, also ist er die Quelle welche die Menschen stärkt".

Weltweites Leitthema der noch bis Sonntag dauernden Gebetswoche ist die Stelle aus dem Johannes-Evangelium "Gib mir zu trinken" (Joh. 4,7) - nach südamerikanischem Vorschlag und Inspiration, zumal in allen Regionen Brasiliens die biblische Geste, jedem kommenden Gast Wasser zu geben, als Zeichen des Willkommens und der Gastfreundschaft üblich ist. Bei dem Wiener Gottesdienst gossen die Vertreter der Konfessionen als Symbol der gegenseitigen Verbundenheit jeweils Wasser aus einzelnen Krügen in ein großes Behältnis, zudem gab es Musik aus Lateinamerika und Kollekten zugunsten der Armutsbekämpfung in Guatemala und Haiti.

Die Ursprünge der Weltgebetswoche gehen bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 1968 werden die Themen und Texte für die Gebetswoche vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen und dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (Weltkirchenrat, WKR) veröffentlicht. Die Grundtexte für die Weltgebetswoche stammen jedes Jahr aus einem anderen Land.

(kap 25.01.2015 no)








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