2015-01-21 11:04:00

Papst Franziskus verurteilt Ausschreitungen gegen Christen im Niger


Papst Franziskus hat öffentlich die Gewalt gegen Christen in Niger verurteilt. „Man kann keinen Krieg im Namen Gottes führen!“, sagte das Kirchenoberhaupt an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Nach der Veröffentlichung des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ vergangene Woche attackierten wütende Muslime zahlreiche christliche Einrichtungen in dem westafrikanischen Land; mindestens zehn Menschen starben. „Es wurden Gewalttaten gegen Christen, Kinder und Kirchen begangen“, beklagte Franziskus. „Ich wünsche, dass zum Wohl aller so bald wie möglich ein Klima gegenseitigen Respekts und friedlichen Zusammenlebens wiederhergestellt wird.“

Auch aus der vatikanischen Missionskongregation kam eine Reaktion auf die antichristlichen Vorfälle in Niger. Erzbischof Savio Hon Tai-Fai, der Sekretär der Behörde, appellierte „an das Verantwortungsgefühl der politischen, zivilen und militärischen Autoritäten“ und rief zum Dialog auf, um „die Gewalt gegen die Christen definitiv zu beenden“. Zugleich versicherte der Vatikan-Erzbischof den Christen in Niger seine Nähe und der Solidarität. Mit tiefer Trauer habe man von den „systematischen Plünderungen in Kirchen, besonders katholischen“, erfahren.

In mehreren Städten war es in den vergangenen Tagen zu Protesten gegen die neue Mohammed-Karikatur von „Charlie Hebdo“ gekommen. Am blutigsten waren die Kundgebungen in Niger. In den zwei größten Städten Niamey und Zinder wurden rund zwei Dutzend Kirchen zerstört. In Niamey steht die Kathedrale nach Angaben des Apostolischen Administrators Bischof Michel Cartatéguy nur noch, weil sie auf seine Bitten hin Tag und Nacht bewacht werde. Das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ war am 7. Januar Ziel einer islamistischen Terror-Attacke geworden, die zwölf Menschen das Leben kostete. Papst Franziskus hatte das Attentat scharf verurteilt, wenig später aber auch gesagt, Meinungsfreiheit habe dort ihre Grenzen, wo sie andere in ihrem Glauben beleidige.

(rv 21.01.2015 gs)

 
 








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