2015-01-21 14:14:00

44 Bände chinesischer Werke von der Vatikanischen Bibliothek veröffentlicht


Es ist ein verlegerisches Großunterfangen: Die Vatikanische Bibliothek veröffentlicht an diesem Donnerstag die ersten 44 Bände mit chinesischen Manuskripten und Druckwerken aus ihren Beständen. Das ganze Vorhaben ist auf vier Publikationsreihen angelegt und betrifft historische und literarische Werke aus dem China des 14. bis frühen 20. Jahrhunderts. Insgesamt besitzt die Vatikanische Bibliothek rund 3.000 Manuskripte und Druckwerke in chinesischer Sprache. Darauf ist der Präfekt der Vatikanischen Bibliothek, Cesare Pasini, besonders stolz, wie er gegenüber Radio Vatikan sagt:

„Wir sprechen hier vor allem über die Werke von Missionaren, wie die des Jesuiten Matteo Ricci. Mit ihren Reisen nach China entstand der Austausch von wichtigen Texten und Übersetzungen, die sowohl für uns die chinesische Kultur, als auch für die Chinesen das ,Denken Europas´ verständlich machten. Unter den jetzt veröffentlichen Bänden sind die chinesischen Werke verschiedener Missionare: Jesuiten, Franziskaner, Dominikaner und andere Ordensgemeinschaften – es sind die interessantesten und am besten untersuchten Texte.“
Das Vorhaben der Vatikanischen Bibliothek entstand in Zusammenarbeit der „Beijing Foreign Studies University“. Weitere Unterstützung bekam das Projekt von der römischen Universität La Sapienza und dem Konfuzius-Institut in Rom.
Der erste Schritt, so sagt Pasini, bestand darin, die passenden Texte auszuwählen, die für das Projekt nützlich seien. In der Bibliothek im Vatikan gibt es etwa dreitausend Handschriften, die aus China kommen. „Von vielen mussten wir erst einmal Kopien machen, dann konnte man sie digitalisieren“, so Pasini.
Ziel des Projekts sei es, diese Texte als Unterstützung für den Dialog zwischen Ost und West zu betrachten. Damit erhoffen sie sich auch, eine Verbesserung des gegenseitiges Verständnis zu ermöglichen.

Nicht nur theologische und philosophische Aspekte, sondern auch wissenschaftliche oder literarische Werke werden veröffentlicht. „Es soll ein Dialog zwischen den Völkern und Kulturen entstehen, der schon von den Missionaren gefördert worden ist“, so Pasini. Auch heute, wenn auch mit modernen Mitteln, gehe dieser Austausch weiter, fügt er an. „Und wir haben die Möglichkeit, uns noch besser kennen zu lernen.“

Alle Bände zusammen bieten ein reichhaltiges Material, welches die tiefe Verbundenheit zur chinesischen Kultur und dem Leben zeige, sagt der Präfekt der Vatikanischen Bibliothek.

(rv 21.01.2015 aw)








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