2015-01-20 13:40:00

Niger: Ende der Proteste gegen Charlie Hebdo


Im Niger scheint sich nach den Unruhen und antichristlichen Ausschreitungen der vergangenen Tagen die Lage wieder zu beruhigen. Derzeit finde keine Demonstrationen gegen die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo statt, vermeldet die Regierung. Ende vergangener Woche gingen in dem mehrheitlich muslimisch geprägten Niger Demonstranten auf die Straßen, Bilder des Propheten sind im Islam verboten. In der Hauptstadt Niamey sowie andernorts kam es am Freitag und Samstag zu gewalttätigen Ausschreitungen, es gab zehn Tote und 45 Kirchen gingen in Flammen auf.

Die Regierung verurteilte die Angriffe und vor allem das Eingreifen von Boko Haram in ihrem Land. Mehr als 300 Christen wurden unter staatlichen Schutz gestellt. Der Erzbischof von Nyamey, Michel Cartatéguy, spricht im Interview mit Radio Vatikan vom Schock für die christliche Gemeinschaft. „Wir verstehen gar nicht, was hier passiert. Die Muslime im Land haben uns klare Zeichen von Solidarität gegeben, viele unserer Ordensleute werden von Muslimen geschützt.“ Trotzdem unterbleibt alle christliche Aktivität, die Schulen bleiben geschlossen. Nach so vielen Jahren des friedlichen Miteinanders sei nicht klar, wie es zu den gewalttätigen Ausbrüchen kommen konnte, so der Bischof. „Es müssen aus dem Ausland manipulierte Leute gewesen sein, anders ist das nicht zu erklären, alles ist manipuliert! Und dann werden die Mohammed-Karikaturen vervielfältigt und verteilt, warum nur? Wo bleibt der Respekt vor dem Glauben der Anderen?”

(kna 20.01.2015 ord)








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