2015-01-15 11:15:00

„Katholizismus auf Philippinen hat sich selbst entwickelt“


„Die Filipinos sind sehr, sehr gläubig im Vergleich zu den Katholiken in Europa“. Das sagt Victor Victorino; der Filipino hat in den neunziger Jahren bis 2000 in Berlin Kirchenmusik studiert. Die „paraliturgische“ Volksfrömmigkeit präge mittlerweile das Gesicht des Christentums in seiner Heimat, so Victorino im Gespräch mit Radio Vatikan in Manila. Zur Wallfahrt des „Schwarzen Nazareners“, an der Anfang Januar regelmäßig Millionen von Menschen in der Hauptstadt teilnehmen, urteilt er: „Das ist schon wie eine kleine Sekte geworden.“

„Ursprünglich haben die Spanier den Katholizismus auf die Philippinen gebracht – aber im Lauf der Jahrhunderte sind die Menschen noch gläubiger geworden“ – beinahe bis hin zum Fanatismus, wie der Kirchenmusiker urteilt. „Sie haben diese Art des Betens, des Rosenkranzes und der vielen Patrone selbst entwickelt.“ Aus seiner Sicht werden sich die älteren Leute auf den Philippinen bis an ihr Lebensende an den Besuch des Papstes erinnern. „Bei den jungen Leuten aber kann nach drei, vier Tagen schon wieder alles vergessen sein.“

Von Franziskus erwarten sich die Filipinos aus Victorinos Sicht viel. „Es ist schon klar: Er ist nicht Gott. Aber er ist das Oberhaupt der Kirche. Sie wollen seinen Segen und viele Gebete…“

(rv 15.01.2015 sk)








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