Papst Franziskus ehrt zurückgetretenen Präsidenten Napolitano

Papst Franziskus hat den scheidenden italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano gewürdigt. Franziskus reagierte damit auf den erwarteten altersbedingten Rücktritt von Napolitano und ließ ihm am Mittwochnachmittag von seiner Apostolischen Reise von Sri Lanka aus ein Telegramm zukommen. Das vom Vatikan veröffentlichte Schreiben beinhaltet eine anerkennende Wertschätzung des scheidenden italienischen Staatspräsidenten.

Papst Franziskus dankt Napolitano darin für den „beispielhaften Dienst“, den dieser im Namen der italienischen Nation erfüllte, mit „Autorität und mit unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl“. Seine Weisheit habe dazu beigetragen das italienische Volk zu bestärken und die Werte der Solidarität, der Einheit und der Eintracht in einer für Europa und Italien schwierigen Zeit zu verbreiten.

Franziskus sicherte schließlich Napolitano sein Gebet zu. Der seit 2006 amtierende Napolitano war am Mittwoch aufgrund nachlassender Kräfte vom Amt als Staatspräsident zurückgetreten. Napolitano war für sein enges Verhältnis zu den Päpsten bekannt. Erst vergangenen November traf er auf Papst Franziskus im Zuge einer ungewöhnlich langen Unterredung im Gästehaus Santa Marta. Auch zu Benedikt XVI. hatte er ein herzliches Verhältnis.

Der Rücktritt des 89-jährigen Ex-Kommunisten und Nichtglaubende wurde bereits in seiner Neujahrsansprache angekündigt. Ursprünglich hatte er das Amt schon im Mai 2013 nach Ablauf seiner regulären ersten Amtszeit aufgeben wollen. Da sich die Parteien damals jedoch nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigen konnten, erklärte sich Napolitano bereit, das Amt vorerst weiter auszuüben. Ad interim übernimmt sein Amt bis auf Weiteres der italienische Senatspräsident Piero Grasso. Premierminister Matteo Renzi kündigte an, dass bis Ende des Monats ein Nachfolger feststehen sollte.

(rv/ansa/kna 14.01.2015 no)