2015-01-07 10:20:00

Härtere Christenverfolgung im Mittleren Osten, Afrika und Asien


Die Verfolgung von Christen hat nach Angaben des überkonfessionellen Hilfswerks „Open Doors" im vergangenen Jahr besonders im Mittleren Osten, in Afrika und in Asien deutlich zugenommen. Nach dem am Mittwoch von der Organisation veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2015 setzten gewaltsame Übergriffe und eine zunehmende Islamisierung christliche Minderheiten besonders im Irak und in Syrien unter Druck. In aller Welt würden mehr als 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit verfolgt.

Von den 1,8 Millionen Christen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg lebten derzeit nur noch 1,1 Millionen in Syrien, viele davon als Flüchtlinge im eigenen Land. Auch in Teilen des Irak seien Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten durch den sogenannten „Islamischen Staat" vertrieben worden.

Am stärksten von Verfolgung betroffen sind jedoch wie bereits in den vergangenen Jahren Christen im kommunistischen Nordkorea. Rund 70.000 von ihnen seien in Arbeitslagern eingesperrt, berichtet „Open Doors".

 

Zuspitzung der Lage in Afrika

Auch in afrikanischen Ländern hat sich die Situation von Christen laut „Open Doors" deutlich verschlechtert. So sind neben Somalia - hier ist die islamistische Al-Shabaab-Miliz für die Zuspitzung verantwortlich - auch Sudan, Eritrea und Nigeria unter den ersten zehn Ländern des Weltverfolgungsindex vertreten. Besonders in Nigeria litten Christen angesichts der für Februar geplanten Wahlen unter einem Klima der Gewalt und der Verfolgung durch die islamistische Gruppierung „Boko Haram". Zum Sudan erinnert „Open Doors" an den weltweit Aufsehen erregenden Fall von Meriam Ishag. Die junge Ärztin war im Vorjahr wegen Apostasie zum Tod verurteilt worden und musste im Gefängnis ihr Kind zur Welt bringen. Dank internationaler Proteste wurde sie freigelassen und abgeschoben. Der Sudan entzog ihr die Staatsangehörigkeit.

 

Iran, Kenia, Indien vorgerückt

In der Rangliste folgen auf Nordkorea die Staaten Somalia, Irak, Syrien, Afghanistan, Sudan, Iran, Pakistan, Eritrea und Nigeria. Dabei rückt der Iran, 2014 noch an neunter Stelle, auf Platz sieben vor. Neu unter den ersten zehn Ländern sind der Sudan, Eritrea und Nigeria, nicht mehr darunter sind Saudi-Arabien, Malediven und Jemen.

Den größten Sprung auf dem Weltverfolgungsindex macht Kenia von Platz 43 auf Platz 19. Indien, mit 62 Punkten, ist von Platz 28 im Vorjahr auf Platz 21 vorgerückt und steht noch vor Ägypten. Neu auf der Rangliste ist nach dreijähriger Abwesenheit die Türkei an 41. Stelle.

 

(kap 07.01.2015 gs)








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