2015-01-02 14:22:00

Vatikanische Diplomatie setzt auf Frieden in Nahost


Die Diplomatie des Heiligen Stuhls zielt vor allem auf Friedensgespräche im Nahen Osten. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan der Ständige Vertreter des Vatikans bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi. Viele Probleme der Weltpolitik könnten gelöst werden, wenn im Nahen Osten Frieden herrsche, so der Vatikan-Diplomat. „Falls wir uns nicht für die Friedenslösung dort einsetzen, dann machen wir uns mitschuldig am Ende der christlichen Präsenz im Irak und Syrien. Wir hatten dies bei einem Gespräch mit dem katholischen Patriarchen und weiteren orthodoxen Würdenträger hier in Genf erfahren, wie die internationale Staatengemeinschaft sich für die Christen dort interessiert. Es braucht aber mehr als nur Gespräche“, so Erzbischof Tomasi.

Der Vatikanvertreter bei der UNO kritisiert vor allem die Haltung der Großmächte, die sich zwar mündlich für den Frieden und die Wahrung der Christen im Nahen Osten aussprächen. „Es sind aber keine konkreten Schritte feststellbar. Jeder weiß, dass nur ein internationales Einwirken wieder Sicherheit und Ordnung im Irak und in Syrien bringen würde. Es finden ja derzeit drei große Kriege im Nahen Osten statt. Auf der einen Seite haben wir die Interessen der USA gegen jene Russlands, auf der anderen gibt es den Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten und drittens gibt es innenpolitische Auseinandersetzungen in Syrien und im Irak.“ Der Heilige Stuhl wolle deshalb versuchen, diese „verschiedenen Gesprächspartner“ zum Dialog zu bringen. Welche konkrete Projekte dies sein könnten, werde im Laufe des neuen Jahres ersichtlich sein.

 

(rv 02.01.2015 mg)








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