2015-01-01 11:43:00

Franziskus: Ohne Kirche kein Glaube an Christus


Die Kirche ist Mutter, und weil sie Mutter ist, kann es keinen Glauben an Christus ohne die Kirche geben. Das hat Papst Franziskus an diesem Neujahrstag bei der Messe im Petersdom gesagt. Jesus Christus sei „der Segen für jeden Menschen und die gesamte Menschheit“. Franziskus würdigte im Besonderen die Gottesmutter Maria als diejenige, die „den Weg der Mutterschaft der Kirche eröffnete“. Am Neujahrstag gedenkt die katholische Kirche der Muttergottes und begeht zugleich den Welttag des Friedens.

Maria ist mit Jesus vereint, weil sie ihn, so der Papst „mit dem Herzen und dem Glauben kannte“. Sie ist „die Frau des Glaubens, die Gott in ihrem Herzen, in ihren Plänen Raum gegeben hat; sie ist die Glaubende, die fähig war, in dem Geschenk des Sohnes die Ankunft jener „Fülle der Zeit“ zu erfassen, in der Gott den demütigen Weg des menschlichen Daseins wählte, um persönlich in die Bahn der Heilsgeschichte einzutreten. Darum kann man Jesus nicht ohne seine Mutter verstehen.“

Ebenso untrennbar seien Christus und die Kirche verbunden. „Man kann das von Jesus gewirkte Heil nicht begreifen, ohne die Mutterschaft der Kirche zu berücksichtigen“, so Franziskus, der seinen Vorgänger Papst Paul mit den Worten zitierte: „Jesus von der Kirche zu trennen, würde bedeuten, eine ´absurde Zweiteilung´ einführen zu wollen. Es ist nicht möglich, ´Christus zu lieben, aber ohne die Kirche; auf Christus zu hören, aber nicht auf die Kirche; mit Christus zu sein, aber außerhalb der Kirche´“. Der Glaube des Christen sei „keine abstrakte Lehre oder eine Philosophie“, sondern „die lebendige und volle Beziehung“ zu einer Person, zu Jesus Christus. Ihm begegnen wir in der Kirche.

Das ganze Tun und die Sendung der Kirche drücke ihre Mutterschaft aus, fuhr der Papst fort. Mit zärtlicher Liebe, freudig und großherzig“ sei die Kirche wie eine Mutter damit beschäftigt, Jesus zu hüten und ihn zu schenken. „Keine Offenbarung Christi, auch nicht eine noch so mystische, kann je vom Leib und Blut der Kirche, von der geschichtlichen Konkretheit der Leibes Christi losgelöst werden. Ohne die Kirche wird Jesus schließlich auf eine Idee, auf eine Moral, auf ein Gefühl reduziert. Ohne die Kirche wäre unsere Beziehung zu Christus unserer Fantasie, unseren Interpretationen, unseren Launen preisgegeben.“

Erst am Ende seiner Predigt kam Franziskus auf den Welttag des Friedens zu sprechen, den die Kirche am 1. Januar begeht. Er bat um Marias Fürsprache für ein großes Ziel: „Frieden in den Herzen, Frieden in den Familien, Frieden unter den Nationen“. Mit Verweis auf seine Botschaft zum Weltfriedenstag mit dem Titel „Nicht mehr Knechte, sondern Brüder“ sagte Franziskus: „Alle sind wir berufen, frei zu sein, Söhne bzw. Töchter zu sein, und jeder ist entsprechend seiner persönlichen Verantwortung berufen, gegen die modernen Formen der Sklaverei zu kämpfen. Aus allen Völkern, Kulturen und Religionen vereinen wir unsere Anstrengungen.“

(rv 01.01.2015 gs)








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