Schon seit dem 5. Jahrhundert wird der Jahreswechsel im ganzen christlichen Europa
als „Silvesternacht“ gefeiert. Der letzte Tag im Jahr hat seinen Namen von Papst Silvester
I., der am 31. Dezember 335 starb. Silvester stammte aus Rom, erhielt um 300 die Priesterweihe,
versteckte sich während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian in den Bergen
östlich von Rom und trat sein Amt als römischer Bischof am 31. Januar 314 an. Das
war ein Jahr nach der sogenannten „Konstantinischen Wende“, als die römischen Kaiser
Konstantin der Große und Licinius die christliche Kirche anerkannten und im Edikt
von Mailand das Recht auf freie Religionsausübung im ganzen Reich gewährten. Im 5.
Jahrhundert wurde Papst Silvesters Rolle bei der „Konstantinische Wende“ überhöht
und mit weiteren Erzählungen ausgeschmückt, was zu seiner Popularität beitrug. So
soll Silvester Kaiser Konstantin vom Aussatz geheilt und auf dem Totenbett getauft
haben, was aber schon aus chronologischen Gründen nicht zutreffen kann. Nach seinem
Tod wurde Papst Silvester I. in der Priscilla-Katakombe in Rom beigesetzt.
„Guter Rutsch“ und „Prosit Neujahr“
Der weit verbreitete Neujahrswunsch „Guter Rutsch!“ hat weder sprachlich noch symbolisch mit dem Wort „rutschen“ zu tun. Vielmehr geht das Wort „Rutsch“ auf das hebräische Wort „rosch“ zurück, das „Kopf“ oder „Anfang“ bedeutet. Der „Gute Rutsch“ ist also eine deutschsprachige Verballhornung des jiddischen Grußes „Gut Rosch“, bezogen auf das jüdische Neujahrsfest „Rosch Ha-Schana“ (Kopf = Anfang eines neuen Jahres). Mit dem „Guten Rutsch“ wünscht man somit einen „guten Anfang“ des neuen Jahres.
Der Neujahrswunsch „Prosit Neujahr!“ leitet sich aus dem Lateinischen her. „Prosit“ heißt übersetzt „es möge gelingen“.
(pm/Lexikon der Heiligen und Namenstage, 30.12.2014 gs)
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