2014-12-25 11:56:00

Weihnachten in Syrien: Die Heilige Familie ist hier Alltag


In seiner Weihnachtsbotschaft hat Papst Franziskus um Frieden und Schutz für die bedrängten Minderheiten im Nahen Osten gebeten. In Syrien begehen Christen das Weihnachtsfest schon im vierten Jahr im Krieg. Wie man sich das vorstellen kann, erzählt der apostolische Nuntius in Damaskus, Mario Zenari, im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Es herrscht eine tiefe Weihnachtsfreude, doch in einigen Gegenden gibt es besondere Einschränkungen: einige Gemeinden sind unter der Kontrolle der Fundamentalisten und dort kann nicht mit äußerlichen Zeichen gefeiert werden: kein Glockengeläut, kein Weihnachtsschmuck… In vielen Gemeinschaften gibt es dieses Weihnachten auch leere Plätze: viele Menschen mussten aufgrund von Arbeitsunsicherheit und Armut das Land verlassen.“

Aufgrund der prekären Sicherheitslage seien die Christmetten in den katholischen und orthodoxen Kirchen auf den Spätnachmittag bzw. frühen Abend vorgezogen worden, berichtet der Nuntius weiter. Angesichts der vielfältigen Notlagen, die die Menschen in Syrien erlebten, habe das Weihnachtsfest für sie eine ganz reale Bedeutung, führt der Vatikanvertreter in dem Kriegsland aus:

„Hier ist Weihnachten ein lebendiges Weihnachten. Denken wir an die Kinder, die draußen in Kälte und Eis geboren werden, hier, in verschiedenen Familien, die keine Decken haben, um sich zu wärmen, und kein Feuer, um etwas zu kochen, weil Brennholz fehlt. Die heilige Familie musste nach Ägypten fliehen – das ist ein weiteres Weihnachtsbild, das wir hier erleben: das ist keine Inszenierung, sondern ein konkretes Bild – es gibt so viele Flüchtlinge in den Nachbarländern, sogar in Ägypten.“

(rv 25.12.2014 pr)








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