2014-12-25 09:59:00

Papst ruft Flüchtlingslager im Irak an: Ihr seid in meinem Herzen


Erst ein Brief und nun ein Telefonat: Papst Franziskus hat am Nachmittag des 24. Dezember Flüchtlinge im Irak angerufen. Das Gespräch mit dem Flüchtlingscamp von Ankawa bei Erbil wurde durch eine Satellitenverbindung des Fernsehsenders „TV 2000“ möglich. Die Papstworte wurden von einem lokalen Geistlichen auf Arabisch übersetzt.

„Guten Abend, ich grüße euch alle an diesem Weihnachtsabend! (…) Ihr seid bereit für die Weihnachtsmesse und ich vereine mich mit euch in dieser Feier. Ich umarme euch alle und wünsche euch allen ein Heiliges Weihnachten (…), ein Weihnachten mit Jesus, denn ihr seid wie Jesus in der Nacht seiner Geburt: Für ihn gab es keinen Platz und er wurde vertrieben, musste nach Ägypten fliehen, um sich zu retten. Ich segne euch und bin euch nahe. Denkt daran, dass ihr wie Jesus seid in dieser Lage; dies lässt mich mehr für euch beten.“

Die Telefonverbindung brach zusammen

Und der Papst fuhr fort: „Liebe Brüder und Schwestern, ich bin euch nahe, sehr nahe heute Abend. Mit ganzem Herzen. Und ich bitte Jesus, dass er euch mit seiner Zärtlichkeit tröste und die Muttergottes, dass sie euch viel Liebe gebe. Ich bin euch sehr nah.“

Als die Satellitenverbindung zusammenbrach, setzte Franziskus das Gespräch mit dem Moderator im Fernsehstudio fort. Er erklärte den Begriff der Zärtlichkeit mit folgenden Worten: „Jesus hat es in zwei Abschnitten des Evangeliums gesagt, in denen das gesamte christliche Leben enthalten ist. In den Seligpreisungen und dann in Matthäus 25: Geh und besuche die Kranken, Gefangenen, Bedürftigen, sorge für die Witwen, die Hungernden, die Nackten, gib ihnen zu trinken – denn die Bedürftigen sind der Leib Christi. Dies nennt sich Zärtlichkeit.“

„Denken wir an die toten Kinder“

Der Papst segnete dann die irakischen Flüchtlinge und gedachte dabei vor allem der Kinder und der Alten. Da die Verbindung zum Flüchtlingslager unterbrochen war, wurden seine Worte aufgezeichnet und den Flüchtlingen später zugesandt: „Liebe Brüder und Schwestern, heute Abend kommt Jesus. Er kommt als Kind, zärtlich, unschuldig. Die Kinder, die bei euch sind, die toten Kinder, die ausgebeuteten Kinder – denken wir an die Kinder: Das Jesuskind kommt unter uns, es ist Liebe und Gottes Zärtlichkeit. Möge der Herr uns die Gnade geben, es mit viel Liebe zu empfangen. Das Jesuskind ist unter uns. Und ich denke auch an die Großeltern, die Alten, die ihr Leben lebten und jetzt leiden und dieses Kreuz tragen. Mögen die Alten und die Weisheit des Lebens geben. In meinem Herzen trage ich in dieser Nacht die Kinder und die Alten. Und jetzt segne ich euch von Herzen, vor allem die Kinder und Alten.“

(rv 25.12.2014 pr)








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