2014-12-24 13:32:00

Ägypten: Koptischer Papst warnt vor Nahem Osten ohne Christen


Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., warnt vor einem Nahen Osten ohne Christen. Die Christen in Europa sollten dazu beitragen, dass die bedrohten Glaubensbrüder in ihren Heimatländern bleiben könnten, sagte der Patriarch von Alexandria der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ohne die Christen verliere der Nahe Osten an Vielfalt, was dann wieder neue Konflikte und Spannungen hervorrufen könne.

An die westlichen Regierungen appellierte der koptische Papst, die Finanzierung von Gewalt und Terror zu verhindern. Zudem sollten sie Ägypten wirtschaftlich und im Bildungsbereich unterstützen. Zugleich müssten die Menschen in Europa und Deutschland wieder stärker auf ihre christliche Kultur und Geschichte achten. Es dürfe nicht dazu kommen, dass etwa Muslime christliche Kirchen zu Moscheen umwidmeten.

Die Situation der Christen in Ägypten wertete Tawadros II. positiv. „Derzeit genießt die koptisch-orthodoxe Kirche wieder Achtung in der Gesellschaft“, sagte er. Es werde anerkannt, welche zentrale Rolle die Kirche für den Zusammenhalt des Landes und die Verhinderung eines Bürgerkriegs gespielt habe. „Ich glaube fest an die glänzende Zukunft der Christen in Ägypten.“ Auch mit den Muslimen gebe es Dialog; so treffe er sich regelmäßig mit dem Großscheich der Al-Azhar-Universität, der höchsten Lehrinstanz des sunnitischen Islams.

Tawadros II. verteidigte auch das Vorgehen der ägyptischen Regierung gegen die Muslimbrüder. Die Muslimbrüder hätten sich selbst zum Feind des ägyptischen Volkes gemacht. „Sie sind die Angreifer, gegen die zurückgekämpft werden muss.“ Derzeit habe Ägypten ein „gutes Regime“. Die Ägypter wollten eine strikte Trennung von Religion und Politik; sie lehnten ein religiöses Regime ab.

(kna/kap 24.12.2014 sk)








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