2014-12-23 11:35:00

Polen: Weitere Ehrung für Elie Wiesel


Weitere Ehrung für Elie Wiesel: Der 86-jährige Holocaust-Dokumentarist und Friedensnobelpreisträger von 1986 erhält den Ehrendoktortitel der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. im polnischen Krakau. Der Senat der Universität beschloss einstimmig, Wiesel für sein Engagement zur Verteidigung der Menschenwürde und für ein vertieftes öffentliches Verständnis der Holocaust-Verbrechen auszuzeichnen, wie die jüdische Schweizer Wochenzeitung „tachles“ am Dienstag berichtet.

Als weitere Gründe nannte die Fakultät, dass Wiesel die Polen an den Anti-Nazi-Widerstandskämpfer Jan Karski (1914-2000) erinnerte und die Verbrechen des Völkermordes, des Antisemitismus, der Intoleranz, der Gleichgültigkeit und der Fremdenfeindlichkeit brandmarkte. Ort und Zeit der Verleihung an Wiesel sind noch nicht bekannt. Es ist sein insgesamt fünfter Ehrendoktortitel.

Der 1928 im rumänischen Sighet geborene Wiesel hatte als Jugendlicher die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald überlebt. Seine Erfahrungen verarbeitete er unter anderem in dem 1958 erschienenen Buch „Nacht“. Nach dem Krieg studierte der heute in den USA lebende Wiesel an der Sorbonne in Paris Literatur, Philosophie und Psychologie.

1986 erhielt Wiesel auf Vorschlag des Deutschen Bundestages den Friedensnobelpreis. Mit seiner Frau gründete er die Elie-Wiesel-Stiftung, die sich vor allem unter Jugendlichen gegen Intoleranz und Gleichgültigkeit einsetzt. Der Theodor-Herzl-Preis ist nach dem Gründer des modernen politischen Zionismus benannt. Im September 2014 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

(kap/kna 23.12.2014 pr)

 








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