2014-12-19 13:24:00

Naher Osten: Pracht-Eingang zu Herodesfestung entdeckt


Israelische Archäologen haben in der Judäischen Wüste nahe Bethlehem einen monumentalen Eingang zur Herodes-Burg freigelegt. Es handelt sich um einen 20 Meter langen, von dreigeschossigen Kalksteinbögen überspannten Korridor. Der Prachtweg war im Rahmen einer weiteren touristischen Erschließung der Festung freigelegt worden, wie die israelische Regierung am Donnerstag mitteilte. Die Herodium genannte Burganlage auf einem markanten künstlich aufgeschütteten Hügel liegt fünf Kilometer südlich von Bethlehem.

Der Korridor sollte Herodes dem Großen (um 73-4 v. Chr.) einen direkten Zugang auf den künstlichen Burgberg gestatten. Den Archäologen zufolge wurde der Eingang jedoch nie genutzt. Angesichts seines nahenden Todes habe König Herodes die Umwandlung der Burg in ein Mausoleum beschlossen. Daraufhin sei der Gang geschlossen und verfüllt worden.

Die Überlieferung des Neuen Testaments erwähnt König Herodes als Urheber des - historisch nicht belegten - Kindermordes von Bethlehem. Diesen soll er wegen der Geburt eines möglichen konkurrierenden Herrschers angeordnet haben. Wegen der Gefahr sollen sich Josef und Maria - so die Überlieferung - mit dem in Bethlehem geborenen Kind zur Flucht nach Ägypten entschlossen haben.

Laut der Mitteilung legte das Ausgrabungsteam auch eine mit aufwendigen Fresken geschmückte Vorhalle frei, die mit der Schließung des Korridors ebenfalls aufgegeben wurde. Weiter fanden sich den Angaben zufolge Münzen aus der Zeit des jüdischen Aufstands gegen die Römer (66-71) und Tunnel aus der Zeit der Bar-Kochba-Revolte (132-135), teils noch mit einer erhaltenen Stützkonstruktion aus Zypressenholz.

(kna 19.12.2014 kin)








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