2014-12-17 13:57:00

Kinderschutzkommission: Vor allem Laien, viele Frauen


Der Vatikan hat an diesem Mittwoch neue Mitglieder für die Kinderschutzkommission vorgestellt, die Franziskus eingerichtet hat. Der Papst habe Experten aus verschiedenen Teilen der Welt ausgewählt, um verschiedene Kulturen und Situationen abzubilden, hieß es in einer Note aus dem Pressesaal. Vatikansprecher Federico Lombardi präzisierte weiter, in der Kommission säßen Mitglieder aus allen Kontinenten und Fachbereichen. So berief der Papst unter anderem Fachleute aus Südafrika, Sambia und den Philippinen in das im März gegründete Gremium.

 

Knapp die Hälfte der insgesamt 17 Mitglieder zählenden Kommission sind Frauen, zwei davon Ordensfrauen. Von den fortan neun Männern in der Kommission sind fünf Priester. Mit zwölf Personen einschließlich der Ordensfrauen haben aber Laien eine Zweidrittelmehrheit in der Expertengruppe. Die fachliche Bandbreite ist groß, so sind Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Theologen und Rechtsexperten vertreten. Neben der bereits im Gremium wirkenden Irin Marie Collins, die als junge Frau missbraucht wurde, wird in der Expertengruppe ab diesem Mittwoch ein weiterer Opfervertreter sitzen: Es handelt sich um den Briten Peter Saunders, der wie Collins in Eigeninitiative eine Opferschutzgruppe gegründet hatte und im vergangenen Juli im Vatikan den Papst traf.

 

Unter den neuen Mitgliedern sind der kolumbianische Priester Luis Manuel Ali Herrera, der als Psychologieprofessor in Bogota lehrt, und der philippinische Kinder- und Jugendtherapeut Gabriel Dy-Liacco. Aus Neuseeland ist Bill Kilgallon vertreten, Nationaldirektor für professionelle Standards in der Kirche, aus Sambia die Fachfrau für Kinderschutz, Menschenhandel und Flüchtlingsrechte Kayula Gertrude Lesa. Außerdem berief der Papst die Sekretärin der südafrikanischen Bischofskonferenz, Ordensschwester und Lehrerin Hermenegild Makoro in die Kinderschutzkommission, die australische Expertin für kirchliche Sozialarbeit Kathleen McCormak und den US-Sozialarbeiter Krysten Winter-Green, der im Bereich Kinderschutz, Aids- und Obdachlosenhilfe tätig ist.

 

Die Kommission soll sich vor allem mit dem Schutz Minderjähriger vor sexuellem Missbrauch befassen. Ihre Aufgaben und Kompetenzen sind noch nicht genau festgelegt. Geleitet wird sie vom Bostoner Kardinal Sean O'Malley, der aus seinem Bistum breite Erfahrung auf dem Gebiet der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und Prävention mitbringt. Aus Deutschland gehört dem Gremium der Jesuit und Psychologie-Professor Hans Zollner an. Der aus Regensburg stammende Ordensmann leitet das Kinderschutz-Zentrum an der römischen Universität Gregoriana. Beide waren schon im März berufen worden.

 

Die Einrichtung der Kinderschutz-Kommission war das erste konkrete Arbeitsergebnis des heute neunköpfigen Kardinalsrates gewesen, der Papst Franziskus bei den Schritten zur Kurienreform berät. Das nächste Mal tritt die Kommission vom 6. bis 8. Februar zu Beratungen im Vatikan zusammen.

 

(rv/kna 17.12.2014 pr)








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