2014-12-14 14:55:00

Kolumbien: Demonstrationen gegen Straflosigkeit für FARC


Tausende Menschen haben an diesem Wochenende in Kolumbien gegen eine mögliche Amnestie für Angehörige der Guerillaorganisation FARC demonstriert. Der Frieden dürfe nicht um den Preis der Straflosigkeit von Terroristen kommen, argumentierten sie, wie die BBC am Sonntag berichtete. Seit zwei Jahren finden in Kubas Hauptstadt Havanna Friedensgespräche unter der Beteiligung auch der katholischen Kirche statt, um den seit 50 Jahren andauernden Konflikt zwischen linker Guerilla, rechten Todesschwadronen und Regierung beizulegen.

Viele der Demonstranten waren Anhänger des früheren Präsidenten Alvaro Uribe, der selbst die Demonstration in Medellín anführte und eine harte Haltung gegenüber der FARC vertrat. Er rief die Armee dazu auf, die Guerilla zu besiegen, „ob die Regierung das will oder nicht“. Es sei besser zu protestieren, als das Land den Terroristen zu überlassen. Uribe warf seinem Nachfolger Juan Manuel Santos vor, eine Kultur der Straflosigkeit zu fördern.

Am 16. Dezember wollen die Unterhändler zum fünften und letzten Mal mit einer Gruppe von Opfern des Bürgerkriegs sprechen. Künftig soll ein „ständiger Mechanismus“ schnelle Lösungen suchen, wenn die Friedensgespräche von neuem in eine Krise geraten. Die Friedensverhandlungen begannen Ende 2012. Sie stehen seitdem unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba und werden zudem von Chile und Venezuela begleitet. Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die EU stuft sie als Terrororganisation ein.

(kna/rv 14.12.2014 no)








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