2014-12-12 10:57:00

Ukraine: Fünf Millionen Menschen vom Krieg betroffen


5,2 Millionen Menschen sind vom Krieg im Osten der Ukraine betroffen. 545.000 Menschen flohen bereits ins Ausland, meist nach Russland, 490.000 Menschen sind als Flüchtlinge in der Ukraine registriert, die Dunkelziffer liege hier aber weit höher. Diese dramatischen Zahlen hat der Präsident der Caritas Ukraine, Andrij Waskowycz, im Gespräch mit Kathpress in Kiew genannt. Diese humanitäre Katastrophe werde die Ukraine nicht ohne Unterstützung aus dem Ausland bewältigen können.

 

Die im Januar 2014 gestürzte Janukowitsch-Regierung habe das Land ausgeraubt. Der jetzigen Regierung würden die Mittel fehlen, um überall zugleich reagieren zu können und die soziale Lage zu stabilisieren, so der Caritas-Präsident. In den Kriegsgebieten sei die Lage katastrophal. Viele Häuser seien zerstört und könnten nicht mehr geheizt werden. Er fehle an Lebensmitteln und allen anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Die Caritas helfe, so gut sie könne. Etwa mit Lebensmittelpaketen, Medikamenten oder warmer Kleidung.

 

Freilich gelinge das kaum in den umkämpften Gebieten, so Waskowycz. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, müssten die Kirchen im Land verstärkt zusammenarbeiten, forderte Waskowycz, ohne dabei direkt die Ukrainische orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats zu nennen. Diese dürfte derzeit die einzige Kirche sein, die in den von den Separatisten besetzen Gebieten ungestört wirken kann. Die Caritas prüfe derzeit jedenfalls Möglichkeiten, wie man auch in den umkämpften Gebieten wirksam helfen könne, so Waskowycz.

 

In Kiew und anderen Städten im Zentrum und Westen des Landes sei die Not der Flüchtlinge oft nicht auf den ersten Moment sichtbar, erläuterte der Caritas-Präsident. Viele Flüchtlinge seien privat bei Familien untergekommen. Doch diese Helfer seien nun auch an die Grenzen ihrer Möglichkeit gelangt.

 

Heftig kritisierte der Caritas-Präsident die aggressive Politik des russischen Präsident Wladimir Putin. Dass man im 21. Jahrhundert wieder zu imperialistischen Aktionen zurückkehre und fremde Territorien annektiere, sei völlig unverständlich, so Waskowycz. Die Caritas Ukraine erreicht mit ihrer Hilfe derzeit bis zu 25.000 Menschen und wird dabei u.a. auch von der Caritas Österreich unterstützt.

 

(kap 12.12.2014 mg)








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