2014-12-11 11:24:00

D: „Besserer Schutz für minderjährige Flüchtlinge“


Besseren Schutz für minderjährige Flüchtlinge fordert die Caritas. Diese jungen Menschen bräuchten „besonderen Schutz und Fürsorge“, erinnerte Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich eines Treffens von Bund und Ländern zum Thema Flüchtlingspolitik an diesem Donnerstagnachmittag im Kanzleramt. Dem werde von Seiten der Behörden nicht angemessen entsprochen, kritisierte Neher. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge hätten in ihrem Heimatland und auf der Flucht häufig Gewalt oder Verfolgung erlebt und seien davon traumatisiert, erinnerte er: „Es ist unsere Pflicht, bei der Aufnahme und Unterbringung dieser jungen Menschen deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen“, fordert der Caritas-Präsident. Die aktuellen Überlegungen zur Verteilung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge würden bedeuten, dass diese in kurzer Zeit mehrfach den Ort wechseln müssten, so Neher weiter: „Dies wäre eine zusätzliche Belastung dieser oft traumatisierten Kinder und Jugendlichen und sicher der falsche Weg“, so Neher.

 

„Aufnahmekapazität noch lange nicht erreicht“

Die Europäische Union und Deutschland müssten sich darauf einstellen, dass angesichts der vielen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt in den kommenden Jahren die Zahl der Flüchtlinge nicht abnehmen werde. „In aktuellen Debatten entsteht oft der Eindruck, als sei die Aufnahmekapazität in unserem Land erreicht. Wenn wir uns aber an die Zahl der Asylsuchenden Anfang der 1990iger Jahre erinnern, zeigt sich, dass dies noch lange nicht der Fall ist“, betont Neher. So haben 1992 fast doppelt so viele Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt wie im Jahr 2014.

(pm 11.12.2014 pr)








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