2014-12-10 14:45:00

Lateinamerikanische Klänge im Petersdom: „Misa Criolla“ von Ariel Ramírez


Der Papst vom „anderen Ende der Welt“ feiert auch entsprechend seiner Heimatregion: Am kommenden Freitag begeht die Kirche das Fest der Muttergottes von Guadalupe in Mexiko, der Schutzpatronin Lateinamerikas. Das feiert Papst Franziskus im Vatikan mit einer Messe und mit lateinamerikanischer Musik.

 

Es war vor 50 Jahren, als der argentinische Komponist Ariel Ramírez dem seligen Papst Paul VI. seine „Misa Criola“ – die Kreolische Messe – präsentierte. Das komplexe Musikstück für spanischsprachigen Solistengesang, Chor und Orchester war eine der ersten nicht-lateinischen Messen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Sie gilt als eines der bedeutsamsten Werke argentinischer Sakralmusik.

 

Die „Kreolische Messe“ wird die musikalische Gestaltung der Festmesse zu Ehren der Muttergottes von Guadalupe sein. Der Sohn des weltbekannten Komponisten selbst, Facundo Ramírez, wird die musikalische Darbietung leiten. Die Musiker wurden an diesem Mittwoch im Sitz von Radio Vatikan iin Anwesenheit des Botschafters und der Kulturministerin Argentiniens der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

„Die Finesse dieser Musik, die aus seinem [Ramirez] Herzen kommt, ist beeindruckend. Die Melodien, die Ariel Ramirez komponiert hat erzählen vom Leben, von anderen Ländern und von  der Volksmusik unserer Länder, die er kannte“ , so Patricia Sosa, eine berühmte argentinische Sängerin, die an der Aufführung teilnehmen wird und die selber mit dem Komponisten gearbeitet hatte. „Ich danke von ganzem Herzen, dass ich ihm begegnen durfte. Er und seine Musik haben mir Tore zu Emotionen geöffnet, das geht weit über meinen Beruf hinaus. Das ist etwas anderes, eine andere Farbe, ein anderes Gelände, ein anderes Gewebe. Es ist wie das Schwimmen im Wasser der Melodien eines der größten Komponisten Argentiniens.“

 

Das Besondere an dem Werk: Es kombiniert Elemente der christlichen und volkstümlichen Tradition auf kunstvolle Weise. So entspricht der Text der Messe der offiziellen spanischen Messliturgie, die einzelnen Teile sind jedoch entsprechend der einzelnen Regionen des Landes rhythmisch und instrumentell an die Besonderheiten der lokalen Kulturen angepasst.

 

„Wenn seine Musik erklinkt, hören wir die Musik unserer ursprünglichen Völker in der Petersbasilika,“ ergänzt der Sohn des Komponisten, Facundo Ramírez. „Das ist ein ganz großes Gefühl für mich. Mir fehlen die Worte für den Dank. Aber die Messa Creola ist ja aus Dankbarkeit geboren. Als mein Vater hier in Europa nach dem Krieg lebte, gab es viele Hände, die ihm geholfen haben, viele Türen haben sich für ihn geöffnet, ihm zu Essen gegeben und ihm die Möglichkeit gegeben, seine Musik zu entwickeln. Er hat die deutschen Ordensfrauen kennen gelernt, die Männern in Konzentrationslagern Essen brachten und die auch sein Leben bereichert haben. Die Messe kommt aus einer Dankbarkeit heraus.“

 

Neben den Musikern sprachen auf der Pressekonferenz die argentinische Kulturministerin Teresa Parodi, der argentinische Kulturminister und Botschafter Guillermo Oliveri sowie Eduardo Valdés, der Botschafter des Landes beim Heiligen Stuhl.

 

Radio Vatikan überträgt live

Musikalischer Stargast bei dem Konzert am Freitag im Petersdom wird die argentinische Sängerin Patricia Elena Sosa sein. Auch wirkt der römische Chor „Musica Nuova“ an der Darbietung mit. Schon am Freitagnachmittag werden die Flaggen aller Länder Lateinamerikas in die Petersbasilika gebracht, Gebete und traditionelle lateinamerikanische Lieder stimmen auf die Eucharistiefeier mit Papst Franziskus und Bischöfen aus allen Teilen des lateinamerikanischen Kontinentes ein. Radio Vatikan überträgt ab 18.00 Uhr live und mit deutschem Kommentar.

 

(rv 10.12.2014 pr)

 








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