2014-12-09 11:27:00

D: Über Euthanasie debattieren


Die Kirchen haben die CDU zum Auftakt ihres Bundesparteitags zu einer intensiven Debatte über das Thema Euthanasie aufgerufen. Bei einem ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom warnte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, vor einem falschen Verständnis menschlicher Selbstbestimmung. „Die Würde des Menschen ist nicht vom selbstbestimmten Leben abhängig“, sagte er. Das Leben bestehe nicht nur aus Autonomie, „sondern vielfach auch aus Abhängigkeiten und Angewiesensein“.

 

Der katholische Kardinal Rainer Maria Woelki lobte die sehr intensive und ernsthafte Debatte zum Thema Suizidbeihilfe und Sterbehilfe im Bundestag. Der Gesetzgeber müsse sich aber nicht nur der Frage widmen, „wo es zwischen individueller Selbstbestimmung und ärztlicher Verantwortung Handlungs- und Regelungsbedarf gibt, sondern auch, ob überhaupt und wie dieser Handlungsbedarf in allgemeinverbindlichen gesetzlichen Regelungen überzeugend gelöst werden kann.“

 

Woelki sieht beim Umgang mit Sterbenden eine zentrale Verantwortung der Kirchen. Sie müssten einerseits das Wort ergreifen, um vor einem ethischen Dammbruch zu warnen. Darüber hinaus müssten sie in den eigenen Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens sterbenden Menschen und ihren Angehörigen beistehen, die palliative Versorgung ausweiten und „eine Form der Begleitung ermöglichen, die das Diktum rechtfertigt: Bei uns stirbt keiner allein“.

 

(kna 09.12.2014 pr)








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