2014-12-06 13:22:00

Vatikan/Jordanien: Die schweigende muslimische Mehrheit motivieren


Muslimische Religionsführer sorgen sich so wie christliche auch um die Extremismen und Terrorakte, die im Namen Allahs begangen werden. Das sagte der jordanische Prinz El Hassan bin Talal nach dem christlich-muslimischen Religionsgipfel im Vatikan im Interview mit Radio Vatikan.

 

„Ich wäre ja sonst nicht hier, bei diesem Treffen sunnitischer und schiitischer Religionsführer, das zwei Spaltungen überbrückt: die zwischen Sunna und Schia, und die zwischen arabischen und nichtarabischen Muslimen, um gemeinsam die Instrumentalisierung von Religion zu verurteilen.“

 

Prinz Hassan leitete die sunnitische Delegation bei dem Gipfel im Vatikan. Über den iranischen Ayatollah, der die schiitische Gruppe anführte, fand der Jordanier anerkennende Worte. Der Ayatollah habe „sehr geradeheraus gesagt, dass Religionen, die für eine Botschaft des Friedens, der Moralität und der Gelassenheit stehen, in vielen Teilen der Welt leider die Ursache blutiger Gewaltakte geworden seien“.

 

Deshalb sei es „die vorrangige Pflicht der Religionsführer, diese hässlichen und furchtbaren Auftritte von Religionen auszurotten“. Es gebe bereits zahlreiche diesbezügliche Aufrufe muslimischer Religionsführer – „ich selbst habe eine ganze Bibliothek davon“, so der Prinz wörtlich. „Aber leider halten die schlechten Nachrichten an, und meinem Empfinden nach werden 1,5 Milliarden Muslime beschädigt von den Aktionen einiger weniger Fundamentalisten und Bilderstürmer. Nun müssen wir daran arbeiten, die schweigende oder zum Schweigen gebrachte Mehrheit zu motivieren.“

 

(rv 06.12.2014 gs)








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